Detailseite
Projekt Druckansicht

Netzwerk Digitale Bioethik

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 525059925
 
Das Methodenspektrum der Bioethik durchläuft derzeit durch den zunehmenden Einsatz informationstechnischer und datenwissenschaftlicher Verfahren zur Bearbeitung ethischer Problemstellungen in der Gesundheitsversorgung und der biomedizinischen Forschung einen erheblichen Wandel. Dieses Feld einer „Digitalen Bioethik“ befindet sich noch in den Anfängen der Entwicklung, stellt sich aber schon jetzt als ausgesprochen breit und heterogen dar. So gibt es etwa Ansätze, die primär ethische Forschungsinteressen verfolgen, während sich andere Projekte stärker an den Bedürfnissen der klinischen Praxis oder der Politikberatung orientieren. Auch die Datengrundlagen in Projekten der Digitalen Bioethik variieren erheblich und beinhalten etwa Social Media- oder Dokumentenanalysen, die Einbeziehung von publizierten ethischen Fallbesprechungen oder auch elektronischen Patientenakten. Ausgehend von diesem dynamisch sich entwickelnden Forschungsfeld stellen sich tiefgreifende inhaltliche und methodische, aber auch wissenschaftssoziologische und wissenschaftspolitische Fragen. Eine institutionalisierte Vernetzung von Forschenden der Digitalen Bioethik ist bisher im deutschsprachigen Raum noch ausstehend. Vor diesem Hintergrund soll das beantragte Netzwerk Digitale Bioethik wissenschaftliche Zukunftsfelder sondieren und strukturieren und zur Etablierung, Vernetzung und Qualitätssicherung der neuen Forschungsrichtung im deutschsprachigen Raum beitragen. Das Netzwerk soll sich der Digitalen Bioethik in ihrer ganzen Breite widmen und dabei einen dynamischen, kritischen und interdisziplinären Charakter haben. Die Auswahl der Netzwerkmitglieder orientiert sich an dem Ziel, eine zugleich ausreichende fachliche Breite als auch inhaltliche Fokussierung auf das Themengebiet der Digitalen Bioethik sowie auf nahestehende Vorläufer- und Paralleldebatten (etwa der Maschinenethik oder der Digital Humanities) zu gewährleisten. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit umfasst vier Arbeitstreffen sowie begleitende Maßnahmen, zu denen etwa ein digitaler Journal Club gehört. Als Gäste werden zu den Netzwerktreffen international führende Forschende der Digitalen Bioethik eingeladen. Angestrebte konkrete Projektergebnisse umfassen die Gestaltung eines Themenheftes einer internationalen Zeitschrift, die Antragstellung für ein Gruppenförderinstrument und die Entwicklung von Perspektiven zur Realisierung von Datenbanken für Projekte der Digitalen Bioethik.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung