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Modifizierung von Kunststoffen mittels disperser Gummizusätze - Charakterisierung der Elastphase
Antragsteller
Dr. Günter Hempel
Fachliche Zuordnung
Präparative und Physikalische Chemie von Polymeren
Förderung
Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5251358
Durch Mischen einer Thermoplast- und einer Kautschukkomponente in der Schmelze und gleichzeitiger dynamischer Vulkanisation des Kautschuks im Mischprozeß entstehen thermoplastisch verarbeitbare Produkte mit elastomeren Anwendungseigenschaften. Die Eigenschaften der thermoplastischen Vulkanisate (TPV) sind in hohem Maße abhängig von der Viskosität der Mischungspartner, der Differenz der Oberflächenspannungen zwischen Thermoplast und Kautschuk, vom kristallinen Anteil der Thermoplastphase sowie vom kritischen Entanglementabstand der Kautschukmoleküle. Als Hauptaspekt für das Erreichen guter anwendungstechnischer Eigenschaften der TPV wird eine feine Teilchengröße der dispersen Phase und deren vollständige Vernetzung angesehen. Demnach sollte auch eine Dispergierung ultrafein zermahlener Gummimehle (kleiner 10 µm) in der Thermoplastphase zu TPV mit ausgezeichneten Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften führen (Recycling von Altgummi). Aufgrund der Ausbildung von chemischen und/oder physikalischen Wechselwirkungen zwischen elastomerer Phase und thermoplastischer Matrix während des Schmelzemischprozesses von dynamischen Vulkanisaten ist allerdings deren Eigenschaftskonstellation nicht ohne weiteres durch Einmischen von feindispersem Gummimehl zu erreichen. Unverzichtbar ist eine bei der reaktiven Compoundierung erzielbare spezifische Wechselwirkung zwischen den Mischungspartnern. Eine Wichtung der Einflußfaktoren auf die anwendungstechnischen Eigenschaften von Polyolefin/Gummimehl-Compounds im Vergleich mit denen dynamischer Vulkanisate soll insbesondere mit Blick auf die Charakterisierung der elastomeren Phase mit NMR-Methoden vorgenommen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Dr. Sybill Ilisch; Professor Dr. Horst Schneider