Project Details
Luthertum und Demokratie. Die Demokratisierung von Staat, Gesellschaft, Kirche als Thema amerikanischer und deutscher Theologen lutherischer Tradition im 19. Jahrhundert
Applicant
Professorin Dr. Angelika Dörfler-Dierken
Subject Area
Protestant Theology
Term
from 2000 to 2001
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5251598
Der Vergleich von vier sozialethischen Entwürfen im 19. Jahrhundert besonders wirkmächtiger deutscher und amerikanischer Theologen aus der lutherischen Tradition läßt die Kontextualität ihrer Entwürfe hervortreten. Während die beiden deutschen Theologen: Richard Rothe im Großherzogtum Baden und Christoph Ernst Luthardt im Königreich Sachsen, noch unter weitgehend ständisch-monarchischen Bedingungen ihre Anleitungen für das politische Handeln eines Christenmenschen formulierten, taten dies die beiden Amerikaner: Samuel Simon Schmucker (der Begründer des 'American Lutheranism') in Pennsylvania und Carl Ferdinand Wilhelm Walther, der Führer der Missourisynode, unter egalitär-demokratischen. Es zeigt sich ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, wenn auch die amerikanischen politischen Rahmenbedingungen ebensowenig mit innerer Notwendigkeit zur Formulierung einer 'demokratiefreundlichen' politischen Ethik wie die deutschen zu einer 'demokratiefeindlichen' führten. Die jeweilige Affinität der Entwürfe zu Demokratie und Demokratisierung erklärt sich nämlich nicht nur aus den politischen Rahmenbedingungen, sondern auch aus der jeweiligen theologischen Bestimmung des Verhältnisses von Individuum und Kirche.
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