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Kommunikative Indirektheit. Eine Untersuchung ihrer sprachtheoretischen Relevanz sowie ihrer Funktionsweise und Leistung

Subject Area Individual Linguistics, Historical Linguistics
Term from 2000 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5258416
 
Die Indirektheit gehört zu den von jedem Sprachbenutzer bewußt und gezielt einsetzbaren Ausdrucksweisen in unserem alltäglichen Sprachgebrauch. Wir sagen nicht immer das, was wir meinen, sondern geben es dem Hörer indirekt zu verstehen. Wie läßt sich dieses Phänomen überhaupt sprachwissenschaftlich erfassen und warum gibt es in unserer Kommunikation diese äußerst vielseitige Formulierungstechnik?Manche bisherige Ansätze zur Erforschung der Indirektheit sind dem Anspruch, sie auf eine pragmalinguistische Basis zu stellen, nicht gerecht geworden. Der erste Schritt, um dies zu bewerkstelligen, liegt darin, die Frage nach der Relevanz der Indirektheit sowohl für die Sprachtheorie als auch für die sprachliche Kommunikation zu klären. Es stellt sich heraus, daß die Indirektheit für die Unterscheidung zwischen Semantik und Pragmatik eine zentrale Rolle spielen kann. Die Aufgaben der linguistischen Pragmatik sind anhand der Indirektheit adäquat bestimmbar.Da das Phänomen der Diskrepanz zwischen Sagen und Meinen, d.h. der Indirektheit, auch ein Verstehensproblem beinhaltet, gilt es zu klären, wie eine Äußerung über ihre konventionelle Äußerung hinaus einen kommunikativen Sinn erhalten kann und wie dieser Sinn vom Hörer so, wie er vom Sprecher intendiert worden ist, verstanden werden kann. In der Untersuchung wurde deutlich, daß in den wechselseitigen Annahmen der Kommunikationsteilnehmer übereinander nicht nur die grundlegende Möglichkeit der interpersonalen Verständigung, sondern auch der kooperative, partnerorientierte und intersubjektive Charakter der Indirektheit zu sehen ist.Über ihre Funktionsweise - nämlich 'etwas zu verstehen zu geben' und 'es verstehen' - hinaus stellt sich die Frage, welche Leistungen die Indirektheit aufzuweisen hat. Diese Fragestellung rechtfertigt sich darin, daß der Sprecher normalerweise ohne das Wissen um die Vorteile seiner indirekten Sprachhandlung diese Ausdrucksweise nicht wählen wird. Solche Vorteile oder Gewinne können anhand eines sich auf die Wahlhandlung beziehenden Maximensystems herausgearbeitet werden. Hieraus lassen sich dann verschiedene Leistungstypen konkret ableiten.
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