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Heimat denken. Regionales Bewußtsein als literarischer Entwurf
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Schumann
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 1996 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5260460
Der Begriff 'Heimat', seine literarhistorischen Ausformungen und seine Interpretationen sind Gegenstand der Arbeit. Ein allgemeines und öffentliches Sprechen über 'Heimat' setzt erst nach den territorialen, politischen und sozialen Neuordnungen des Wiener Kongresses ein, entfaltet sich während des gesamten 19. Jahrhunderts um spätestens mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs von radikalem Nationalismus überlagert zu werden. Da es sich um ein Phänomen des gesamten deutschen Sprachraums handelt, wurden Beispiele aus allen deutschsprachigen Gebieten unter Einschluß Österreichs, der Schweiz und Grenzgebieten wie dem Elsaß oder aus Südtirol herangezogen, um die literarische Popularisierung heimatlicher Vorstellungen nachverfolgen zu können, wurden regionale Anthologien sowie Sammlungen mundartlicher Lyrik untersucht, ebenso wie eine Verwissenschaftlichung heimatlichen Sprechens anhand von Literaturgeschichten und Fest- und Programmschriften nachgewiesen wurde. Das abschließende Kapitel belegt die Abhängigkeit des regionalen Denkens vom nationalen Diskurs und zeigt das literarische Scheitern der Heimatentwürfe an der kulturellen Moderne um 1900.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
