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Königsherrschaft und Gottes Gnade. Zu Kontext und Funktion sakraler Vorstellungen in Historiographie und Bildzeugnissen der ottonisch-frühsalischen Zeit

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5261926
 
Die Sakralität des Königtums gehört zu den Strukturelementen der ottonisch-frühsalischen Zeit, denen häufig epochaler Charakter zugeschrieben wird: Eine besondere sakrale Würde erscheint als das Moment, das dem Königtum im Investiturstreit verloren ging. Gegenüber dieser vornehmlich ideengeschichtlichen Betrachtungsweise will die vorliegende Studie die sakralen Phänomene des Königtums als Moment der Herrschaftspraxis verstehen. Dazu werden die beiden wichtigsten Quellengattungen, die seit Schramm und Kantorowicz als Belege für die Sakralität des Königtums ottonisch-frühsalischer Prägung ausgewertet werden, konsequent in pragmatische Zusammenhänge gestellt: Die zeitgenössische Geschichtsschreibung und die Herrscherbilder. Es zeigt sich, daß die wichtigsten Zeugen ottonisch-frühsalischer Historiographie nicht einer sakralen Propaganda der Königsherrschaft dienen, sondern die verbreitete Vorstellung von der göttlichen Erwählung der Könige jeweils konkreten und begrenzten Zielsetzungen nutzbar machen. Im Hinblick auf die Herrscherbilder ist es der in der Forschung der vergangenen beiden Jahrzehnte profilierte, aber bei der Auswertung der Bildquellen immer noch zu wenig beachtete Kontext der Memoria, der liturgischen Fürbitte und Heilsvorsorge, der den wichtigsten Schlüssel für die Funktion, aber auch für das Verständnis der Ikonographie darstellt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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