Detailseite
Projekt Druckansicht

Würmzeitliche Vergletscherung des Bayerischen Waldes im Arber-Gebiet

Fachliche Zuordnung Geographie
Förderung Förderung von 1996 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5266909
 
Im Bereich des Gebirgstockes von Großem und Kleinen Arber im Bayrischen Wald hinterließ die dortige Vergletscherung im Seebachtal mit dem Kleinen Arbersee und der ihn umgebenden Moränenlandschaft ein eindrucksvolles Glazialrelikt. Im nordwärts verlaufenden Seebachtal sind über mehrere Kilometer Tallänge glazigene Sedimente und Formen erhalten, die bislang weder kartographisch exakt erfaßt noch zeitlich zugeordnet wurden. Das gilt für den gesamten Glazialformenschatz des ostbayerischen Mittelgebirgsraumes. Ziel der Studie ist die exakte Rekonstruktion einer jungpleistozänen Glaziallandschaft im Bayrischen Wald. Die Analyse beginnt mit der großmaßstäblichen Erfassung des Reliefs mittels moderner Vermessungsmethoden. Die exakte Aufmessung dient der Morphostratigraphie, der Differenzierung der glazialen Akkumulationsformen untereinander (überwiegend Seiten- und endmoränen sowie glaziolakustrine Sedimente) als auch der Trennung der glazigenen Sedimente von den damit eng vergesellschafteten Reliefelementen periglazialer Genese. Durch die Einbindung klassischer sedimentologischer Geländemethoden, die sich vor allem auch den Grobsedimenten zuwendet, kann die glaziale und periglaziale Morphodynamik genauer gekennzeichnet werden. In Verbindung mit geochemischen und mineralogischen Parametern wird eine lithostratigraphische Einordnung aller Sedimenttypen vorgenommen. Pedologische und paläpedologische Untersuchungen im Feld und im Labor belegen zusammen mit den sedimentologischen Befunden Stabilitäts- und Aktivitätsphasen der Morphodynamik. Sie liefern den pedostratigraphischen Befund. Palynologische Ergebnisse erlauben eine Rekonstruktion der Vegetationsverhältnisse und der Vegetationsentwicklung seit dem Hochglazial, belegen den Kliamwechsel vor Ort sowie die damit verbundenene Veränderungen im morphodynamischen System und sind in Verbund den C14-Absolutdatierungen (AMS) wesentliche Bausteine der Chronostratigraphie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung