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Grammatische Merkmale und Relationen. Diachrone Studien zur Nominalphrase des Deutschen

Subject Area Individual Linguistics, Historical Linguistics
Term from 2000 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5268478
 
Gegenstand der vorliegenden Schrift ist die Struktur der Nominalphrase des Deutschen, der seit Mitte der achtziger Jahre vor allem das Interesse einer generativ ausgerichteten Grammatik gilt. Dieses Interesse geründet sich auf die Einführung der sogenannten funktionalen Kategorien in die strukturelle Beschreibung von Wortgruppen und Sätzen. Die daraus folgende Auffassung der Nominalphrase als einer Determinansphrase ermöglicht für verschiedene Phänomene eine plausible Analyse, doch eine Reihe von Fragen, wie die nach der angemessenen Beschreibung von Possessivpronomina und attributiven Genitiven, werden bis heute kontrovers diskutiert.Aus einer diachronischen Perspektive erklärt die vorliegende Untersuchung die scheinbar widersprüchlichen Eigenschaften von Possessivpronomina, die sich in Analysen als Pronomen, Adjektiv oder Artikelwort im heutigen Deutschen niederschlagen, als Relikte seiner Geschichte seit dem Althochdeutschen und gewichtet diese in der Analyse dementsprechend. Die Standardanalyse für den attributiven Genitiv im Rahmen eines derivationellen Grammatikmodells geht davon aus, daß die Basisposition attributiver Genitive die postnominale Position ist, und sich das Auftreten pränominaler Genitive auf Umstellungsbeziehungen in der Nominalphrase zurückführen läßt. Ausgehnd von semantischen, morphologischen und syntaktischen Veränderungen in Bezug auf die pränominal auftretenden Genitive im Verlauf der deutschen Sprachgeschichte wird gezeigt, daß im heutigen Deutschen strikt zwischen vor- und nachgestellten Genitiven zu unterscheiden ist. Es wird der Nachweis geführt, daß die diachronischen Veränderungen in der Syntax der Nominalphrase auf einen Wandel in der Beziehung zwischen Artikelwort und Nomen zurückgeführt werden können. Verschiedene aktuell diskutierte Theorien zum Sprachwandel (wie etwa die Grammatikalisierungsforschung oder Parametriesierungsmodelle im Rahmen einer generativ konzipierten Grammatik) werden im Hinblick darauf überprüft, ob und inwieweit sie den historischen Befund erklären können.
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