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Repräsentation und Translatio - Rom bei Petrarca und Du Bellay

Subject Area European and American Literary and Cultural Studies
Term from 2000 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5273180
 
In der vorliegenden Arbeit geht es um eine Neudefinition des Konzeptes der Renaissance. Zentral für diese Neudefinition ist der Begriff der imitatio, der als poetologisches und politisch-historisch-religiöses Konzept an Rom hängt. Gegen Positionen der restauratio, wie sie exemplarisch von Petrarca vertreten werden und Positionen der translatio, wie Ronsard sie maßgeblich vertritt, entwickelt Du Bellay sowohl in seiner Illustration et Deffence als auch in seinen römischen Gedichtszyklen einen neuen Begriff von Renaissance, der beide Möglichkeiten ad absurdum führt. In den Worten der Alten, aber um den Preis ihres Sinnes, entwickelt Du Bellay eine neue, negative Poetik, die an der Stelle von translatio und restauratio die grundsätzliche, von Angst und Aggression geprägte Ambivalenz aller Kulturarbeit herausarbeitet. Durch eine ironische Form der Intertextualität, in der er Lucan und Ovid gegen Vergil und Horaz führt, entzaubert er das durch die Kunst der schönen Verse in die Welt gesetzte Idol Rom. Technisch geschieht das durch systematischen Abbau der Figur der enargeia, der Fähigkeit, lebendig vor Augen zu stellen. Du Bellays Renaissance ist weder Überbietung noch Erfüllung römischer Geschichte und Poetik, sondern Widerruf im Wiederaufrufen.
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