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Koevolution zwischen sklavenhaltenden Ameisenarten und deren Wirtsarten

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5274196
 
Koevolution zwischen Parasiten und deren Wirten wird zur Zeit stark diskutiert. In den letzten Jahren konnten Untersuchungen an Vögeln zeigen, daß Wirte von Brutparasiten Abwehrmechanismen entwickeln, die zu Gegenanpassungen bei Parasiten führen. Bei sozialen Insekten hingegen wurde ein vergleichbares Wirt-Parasit-System im Hinblick auf ein koevolutionäres Wettrennen noch nicht untersucht. Neueste Studien zeigen jedoch, daß der Einfluß des Sklavenhalters Protomognathus americanus auf seine Wirsart Letothorax longispinosus sehr groß ist. Als Reaktion auf einen hohen Selektionsdruck durch zahlreiche, destruktive Raubzüge konnten Verhaltensanpassungen gezeigt werden. In Freilandversuchen soll nun direkt der Einfluß der Sozialparasiten auf die demographische und genetische Zusammensetzung von Wirtspopulationen getestet werden, indem die Sklavenhalterdichte lokal manipuliert wird. Außerdem sollen Raubzugsinteraktionen zwischen Sklavenhaltern und Wirtsarbeiterinnen aus unparasitierten und stark parasitierten Gebieten verglichen werden. Kolonien aus Gebieten mit einer zweiten Wirtsart sollen einbezogen werden, um zu testen, ob verschiedene Wirtsarten unterschiedliche Verhaltensadaptionen entwickelt haben und ob es bei Sozialparasitenkolonien zu wirtsspezifischen Anpassungen gekommen ist. Eine populationsgenetische Studie soll Aufschluß darüber geben, ob eine Wirtsspezialisierung zu einer Populationssubstrukturierung geführt hat. Mit gaschromatographischen Methoden sollen Pheromone, die während der Raubzüge eingesetzt werden, analysiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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