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Was nützt der Gottesdienst? Eine funktionale Theorie des evangelischen Gottesdienstes
Antragsteller
Privatdozent Dr. Christoph Dinkel
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5275772
Die Arbeit beschreibt den evangelischen Gottesdienst vornehmlich mit dem Begriffsinstumentarium der funktionalen Systemtheorie Niklas Luhmanns. In Anlehnung an Friedrich Schleiermacher und die reformatorische Tradition zeigt sie, daß die Funktion des evangelichen Gottesdienstes darin besteht, durch die religiöse Kommunikation den christilichen Glauben zu stärken und das christliche Leben zu fördern. Die Erfüllung dieser Grundfunktion zeitigt dabei zahlreiche "Nebenwirkungen" in der Umwelt des gottesdienstlichen Kommuniktationssystems. Diese werden als Leistungen des Gottesdienstes differenziert. Der Gottesdienst vollzieht religiöse Kommunikation unter körperlich Anwesenden, das heißt als Interaktion. Damit unterscheidet sich die gottendienstliche Kommunikationsform grundlegend von massenmedialer Kommunikation, die Kommunikation von Abwesenden für Abwesende organisiert. Die Kommunikationsform Interaktion macht den Gottesdienst störanfällig, aufwendig und beschränkt seine Reichweite erheblich. Insofern ist der Gottesdienst unter modernen Bedingungen ein unwahrscheinliches Ereignis. Der Vorteil interaktiver Kommunikation liegt jedoch in der im Vergleich zu massenmedialer Kommunikation ungleich höheren Intensität und Authentizität der Kommunikationssituation. Diese sind für eine anspruchsvolle und wirksame Glaubenskommunikations unerläßlich und verbürgen die hohe Relevanz des Gottesdienstes für einzelne Individuen und für die Kultur der Gesellschaft.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
