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Processes of globalisation and regionalisation in eastern christianity and their impact on the formation, expansion and early development of islam in the 6th and 7th centuries

Subject Area Ancient History
Term from 2000 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5276990
 
Mit der islamischen Eroberung wurde das Ende der Vorherrschaft der hellenistischen Kultur im östlichen Mittelmeerraum eingeleitet, die allmählich mittels heterogener interkultureller Prozesse durch eine neu formierte islamische Kultur ersetzt wurde. Der Entstehung des Islam auf der arabischen Halbinsel und dessen darauf folgender rascher Verbreitung in der byzantinischen Provinz Syrien gingen starke Spannungen zwischen dem byzantinischen Machtzentrum und den in den beiden Regionen existierenden christlichen Gemeinschaften voraus. Diese Spannungen waren infolge des Konzils von Chalcedon (451 n.Chr.) theologischer Prägung, stellten sich jedoch zugleich als ein wichtiger Indikator für tiefe kulturelle Unterschiede dar, die aus einem langen wie intensiven Wechselspiel von Integration und kulturellem Widerstand zwischen einem griechisch und einem syrisch geprägten Kulturraum hervorgingen. Das Projekt widmet sich der Fragestellung, ob und inwieweit die kulturellen, aus religiösen, ethnischen und sozialen Überlagerungsprozessen entstandenen Differenzen zwischen dem byzantinischen Machtzentrum einerseits und der arabischen und syrischen Peripherie andererseits die Entstehung und rasche Ausbreitung des Islam im östlichen Mittelmeerraum beeinflußten. Gegenwärtig aktuelle Fragen, die die zunehmende kulturelle Pluralisierung in Deutschland und Europa sowie die in Osteuropa entflammten ethnisch-religiösen Konflikte betreffen, sollen dadurch historische Tiefenschärfe gewinnen.
DFG Programme Priority Programmes
 
 

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