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Sensory Engineering: Eine Untersuchung veränderter und gesteuerter Wahrnehmung und Halluzination

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527947799
 
Eine Reihe neuer Eingriffe auf unsere Sinneserfahrungen werden bald in unserer Gesellschaft alltäglich werden. Virtuelle Realität verspricht ein immersives Erlebnis von Simulationen der physischen Welt um uns herum oder virtueller digitaler Welten. Augmentierte Realität verändert das Erscheinungsbild unserer Umgebung, indem virtuelle Objekte und Prozesse nahtlos in sie eingefügt werden. Sensorische Prothetik hat das Potential, uns neue Sinne zu geben. Durch stroboskopisches Licht und psychedelische Substanzen werden sensorische Halluzinationen hervorgerufen, die einen therapeutischen Nutzen versprechen. Dies sind alles Fälle von "Sensory Engineering". In diesem Projekt werden wir diese Interventionen untersuchen, um ein umfassenderes philosophisches Verständnis sinnlicher Erfahrungen zu entwickeln - sowohl derjenigen, die durch diese neuen Interventionen produziert werden, als auch alltäglicher. Unser Ziel ist es, das breite Spektrum an Vorteilen für Wahrnehmung und Wissenserwerb, die uns diese Technologien bieten können, zu verstehen, aber auch die damit verbundenen Risiken zu erforschen. Zu diesen drohenden Gefahren durch Sinnesmanipulationen gehören u. a. die Verstärkung von Vorurteilen, die Bedrohung unserer Autonomie, die Gefährdung unserer Kapazität moralisch zu handeln, und die Verringerung unserer Fähigkeit, die Welt durch Wahrnehmen zu erkennen. Unser Projekt wird hierfür drei grundlegende Fragen in der Philosophie der Wahrnehmung untersuchen: Was ist die Natur von (1) Illusion und Halluzination, (2) direkter und indirekter Wahrnehmung und (3) Wahrnehmungswissen? Diese modernen sensorischen Technologien schaffen neuartige Fälle, die uns dazu zwingen, diese Fragen grundlegend zu überdenken. Dies bietet die Chance, diese philosophischen Fundamentalthemen, aber auch die derzeit aufkommenden sensorischen Technologien und die Möglichkeiten, die sie uns bieten, besser zu verstehen. Es gibt zahlreiche Fallstudien zu berücksichtigen, wie oben bereits angedeutet. Während jedes Mitglied des Projektteams über Fachwissen in einigen Fällen von Sensory Engineering und einem der drei philosophischen Themengebiete verfügt, erlaubt uns nur das Team als Ganzes, die gesamte Bandbreite sensorischer Interventionen vergleichend zu untersuchen und einander gegenüberzustellen. Darüber hinaus können diese grundlegenden Probleme nicht isoliert voneinander verstanden werden. Es ist daher unerlässlich, dass das Team während des gesamten Projekts zusammenarbeitet, sein Fachwissen bündelt und Expertisen kombiniert, um diese neuartigen Formen von Sensory Engineering philosophisch aufzuarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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