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Kosmologisches Denken - Über die Wirkung von Naturvorstellungen in Technik- und Umweltkonflikten
Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Gill
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5280846
In Technik- und Umweltkonflikten geht es - der These dieser Arbeit zufolge - nicht so sehr um Wissen (wie die meisten Naturwissenschaftler glauben), auch nicht um Interessen oder Risiken (wie viele Sozialwissenschaftler glauben), sondern um Konflikte zwischen verschiedenen Weltbildern oder Kosmologen. Allerdings gibt es nicht nur zwei (z.B. rationales vs. irrationales), sondern drei typische Weltbilder und korrespondierende Naturvorstellungen: die konservativ-identitätsorientierte Kosmologie, die utilitaristisch-fortschrittsorientierte Kosmologie, und die romantisch-alteritätsorientierte Kosmologie. Die Spannung zwischen diesen Kosmologien wird im Laufe des Modernisierungsprozesses nicht aufgehoben - seit den 1970er Jahren scheint sie sogar wieder zuzunehmen. Im Unterschied zu den bisherigen Annahmen der Cultural Theory sind diese Weltbilder nicht so sehr in den Köpfen der einzelnen Menschen als vielmehr in den kollektiven Praxen verankert: Jeder und jede von uns wechselt in ihrem Alltag zwischen verschiedenen Praxen - und damit zwischen den verschiedenen Weltbildern und Naturvorstellungen - hin und her.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen