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Der Einfluß von Unterarten- oder Rassebildung bei Blattläusen auf die Parasitierungsrate durch Blattlausparasitoide
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Michael Poehling
Fachliche Zuordnung
Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie
Förderung
Förderung von 1996 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5283724
Die bisher durchgeführten Wirtswahlversuche mit den Parasitoidenarten Lysiphlebus testaceipes und L. fabarum und sieben verschiedenen Taxonen des Aphis fabae-Komplexes haben gezeigt, daß beide Schlupfwespenarten übereinstimmend signifikante Präferenzen für drei der sieben angebotenen Aphiden-Taxone zeigten. Die Wirtsakzeptanz wurde weder durch visuelle Reize oder Abwehrbewegungen der Läuse noch durch olfaktorische Reize beeinflußt. Da die Angriffsarten auf alle sieben Aphiden gleich waren, ist zu vermuten, daß die genannten Parasitoidenarten erst während eines Ovipositorkontaktes in der Lage sind, die verschiedenen Taxone des A. fabae-Komplexes voneinander zu unterscheiden. Die Präferenz der Parasitoidenweibchen fand eine Entsprechung bei der Larvenentwicklung: Die Larven von L. testaceipes entwickelten sich in den präferierten Aphiden besser als in den nicht präferierten Taxonen. Ausgehend von der Hypothese, daß sich die einzelnen Taxone in Folge einer Anpassung an ihre jeweils präferierten Wirtspflanzen physiologisch voneinander unterscheiden, soll im jetzigen Antragszeitraum der Einfluß von Endosymbionten der verschiedenen Taxone des A. fabae-Komplexes auf die Wirtsakzeptanz durch L. testaceipes und L. fabarum untersucht werden. Dazu sollen Wirtswahlversuche mit aposymbiontischen Läusen der verschiedenen Taxone durchgeführt und die Entwicklung der Parasitoiden in diesen symbiontenfreien Aphiden untersucht werden. Vergleichend werden die Aminosäuren der Haemolymphe über HPLX bestimmt um deren Einfluß auf die Wirtspräferenz zu charakterisieren. Schließlich sollen in weiteren Versuchen durch transovarielle Übertragung der Endosymbionten von der Mutterlaus auf ihre Nachkommen mittels reziproker Kreuzungen von präferierten mit nicht präferierten Aphiden Hybriden unterschiedlicher Symbiontenstruktur gezüchtet werden und diese den beiden Parasitoidenarten in Wirtswahlversuchen angeboten werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen