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Apuleius und die Räuber. Ein Beitrag zur historischen Kriminalitätsforschung

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5291080
 
Der latienische Autor Apuleius von Madauros (ca. 125-170 n.Chr.) hat in seinem Roman, den Metamorphosen, die ausführlichsten Räuberdarstellungen der lateinischen Literatur hinterlassen. Bis heute ist die Frage nach ihrer Authentizität ungeklärt. Sie kann nur beantwortet werden, in dem dem fiktionalen Räuberbild des Apuleius ein sozialhistorisch zuverlässiges Bild der antiken Räuber gegenübergestellt wird. Das Heranziehen der Soziologie des abweichenden Verhaltens deckt grundlegende Strukturen der Kriminalität im Imperium Romanum auf; die Berücksichtigung von Fragestellungen der historischen Kriminalitätsforschung der Frühen Neuzeit rückt die römische Gesellschaft in den Kontext vormoderner Agrargesellschaften und entwirft ein umfassendes Tableau des römischen Räuberwesens. Zum ersten Mal ist es dadurch möglich, das Räuberbild eines antiken Autors auf verschiedenen Ebenen zu analysieren und somit einen Einblick in seine Schreibpraxis zu gewinnen. In einem abschließende Kapitel wird die grundsätzliche Problematik der Vermittlung zwischen Realität und Text literaturwissenschaftlich-philosophisch untersucht. Damit werden nicht nur die gewonnenen Ergebnisse theoretisch untermauert, sondern die komplexen Beziehungen zwischen Historie und Fiktion anhand des antiken Beispiels deutlicher greifbar als dies bislang in der Fiktionalitätsforschung geschehen ist.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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