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Expertenstatus und Selbstbetroffenheit - Zur Entwicklung des Rollenkonflikts in der deutschen Psychologie des `Wiederaufbau`
Antragsteller
Professor Dr. Helmut E. Lück
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5291822
Über die Situation der akademischen und praktischen Psychologie unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland ist sehr wenig bekannt. Die verfügbaren historischen Dokumente lassen auf eine zügige Rekonstruktion der akademischen Psychologie mit inhaltlicher Anknüpfung an theoretische Orientierungen der zwanziger und dreißiger Jahren schließen. Die in der NS-Zeit überwiegend in der Wehrmachtpsychologie tätigen praktischen Psychologen formierten sich unmittelbar nach Kriegsende im Berufsverband Deutscher Psychologen, um ihre berufliche Zukunft neu zu gestalten und abzusichern. Die Nachkriegszeit erlebte somit Neuorientierungen in der Profession, Kontroversen zwischen zwei (heute noch bestehenden) Verbänden und Kontroversen zwischen verschiedenen theoretischen Positionen (traditionalistisches vs. selbstkritisches Psychologieverständnis). Ziel des Projekts ist es, durch Interviews mit den noch lebenden ca. 24 Zeitzeugen der Nachkriegsjahre die konfliktreiche Nachkriegsphase zu dokumentieren und verstehbar zu machen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen