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Heiligkeit und Versöhnung. Lev 16 in seinem literarischen Kontext
Antragsteller
Dr. Benedikt Jürgens
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5293031
Die vorliegende Arbeit geht davon aus, daß sich die Theologie, die dem in Lev 16 beschriebenen Ritual zugrunde liegt, durch eine konsequent synchrone Lektüre des Textes innerhalb seines literarischen Kontextes erschließt. Aufgrund einer sprachlichen und rituellen Analyse von Lev 16 selbst wird nämlich deutlich, daß es sich bei diesem Text um einen Hypertext handelt, der auf dem Hintergrund mehrerer, in Lev 16 präsenten Hypotexte gelesen werden will. Zunächst sind Lev 16 und Lev 17 so einander zugeordnet, daß sie die kompositionelle und theologische Mitte des Buches Levitikus bilden, in der die Bedeutung der rituell vollzogenen Sühne für die partielle Restitution der Schöpfung am Heiligtum thematisiert wird. Das in Lev 16 beschriebene Ritual ist außerdem als Fortsetzung der Erzählung von der Initiierung des Kultes (Lev 8-10) zu verstehen und dient der Wiederherstellung der Heiligkeit und damit der Funktionsfähigkeit des Heiligtums. Indem dieses Ritual Jahr für Jahr ausgeführt wird, knüpft Israel an die kultischen Gründungsereignisse am Sinai an. Schließlich ist das Ritual von Lev 16 als Bestandteil eines rituellen Systems zu interpretieren, da es aus an anderen Stellen des Buches ausführlich beschriebenen Elementen (hatta't, Reinigungsriten, 'olah) zusammengesetzt ist und im Kontext des in Lev 23 erläuterten Kalenders steht.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen