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Intimität. Wortgeschichte als Bedeutungsgeschichte und die Entdeckung der "Intimität" auf dem Theater um 1900
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Marianne Bauer-Streisand
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5295856
Die Studie entwickelt erstmals eine Begriffsgeschichte von "Intimität" als eine Kulturgeschichte. An ihrem Epizentrum integriert sie die Untersuchung eines bisher kaum zur Kenntnis genommenen ästhetischen Projektes: Diskurs und Projekt einer "Intimen Ästhetik" um 1900. Es durchzog alle Künste und alle Stilrichtungen der europäischen "Moderne", hatte sein Zentrum aber auf dem Gebiet des Theaters. Das ästhetische Intimitätsprojekt auf dem Theater wird als der Entwurf eines Gesamtkunstwerkes aufgezeigt, angesiedelt auf allen Ebenen des kunstkommunikativen Prozesses: der Dramaturgie der Texte; der Architektur und Atmosphäre bzw. "Stimmung" der Spiel- und Zuschaustätte; der besonderen Form einer Semiöffentlichkeit, die zwischen Bühne und Publikum als einer spezifischen "Gemeinschaft" etabliert werden sollte; der Spielweise, Sprache habituellen und visuellen Angebote durch die Darsteller sowie der bühnentechnischen und bildkünsterlischen Voraussetzungen. Seine Darstellung erfolgt vor dem Hintergrund der zeitgleich entwickelten Methoden der Freudschen Psychoanalyse und der neu entstandenen Medien als Bestandteilen einer urbanen Massenkultur, die von den Fachleuten der "Innerlichkeit" als Konkurrenz und Bedrohung empfunden wurden, aber das Projekt einer "Intimen Ästhetik" erst eigentlich realisierten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
