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The idea of scientific psychology. Treatise on the critical objections of Immanuel Kant and their constructive refutation

Subject Area History of Philosophy
Term from 2001 to 2002
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5297376
 
Während Philosophie und Psychologie die längste Zeit als geistig enge Verwandte galten, trat gegen Anfang des 19. Jhs. eine gegenseitige Entfremdung und beiderseitige Entfernung in Erscheinung - als Nachwirkung der negativen Einstellung I. Kants schon gegen die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Psychologie, wie sie sich im 18. Jh. abgezeichnet hatte und die Kant einerseits nach seinen Prämissen von Wissenschaftlichkeit ablehnte, von der er andererseits ethisch gefährliche, dem Materialismus huldigende Tendenzen befürchtete. Der Neukantianismus, der zur dominierenden deutschen Philosophie avancierte, übernahm, wenngleich mehr ambivalent als konsequent, die Vorgaben Kants und bestimmte in entscheidender Weise über die fortan krisenanfällige Grundlegung der wissenschaftlichen Psychologie in Deutschland. Die neukantianistische Bewegung wurde vermutlich erst durch J. F. Herbart auf den Plan gerufen, der auf Mängel der kantischen Philosophie, inbesondere Kants Auffassungen von Sinnlichkeit, Wahrnehmung, Ästhetik hinwies: Eine ganz andere Grundlegung von wissenschaftlicher Psychologie nahm Gestalt an, wenn die von Kant vernachlässigte auditive, akustisch-musikalische Wahrnehmung mitberücksichtigt wurde. Energischer noch als Herbart setzte Carl Stumpf, Vater der Gestaltpsychologie und Begründer der psychologischen Phänomenologie, diesen Neuanfang auf der Basis einer ausgearbeiteten Theorie visueller und akustischer, innerer und äußerer Wahrnehmung fort.
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