Detailseite
Projekt Druckansicht

Transparenz im Leistungsfeedback

Fachliche Zuordnung Operations Management und BWL-spezifische Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 529741405
 
Performance Management (PM) ist eine der wichtigsten, aber auch umstrittensten Aufgaben des Personalmanagements. PM bildet die Grundlage für Vergütungsentscheidungen, Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen und andere personenbezogene HR-Prozesse. Dennoch sind Leistungsbeurteilungen oft intransparent, was zu Verzerrungen, geschlechtsspezifischen und ethnischen Entgeltlücken, ungleichen Beschäftigungschancen sowie zu Ungleichheit und sozialer Ungerechtigkeit im Allgemeinen beitragen kann. Ein zentraler Aspekt des PM ist Leistungsfeedback. In Anbetracht der mit PM und Leistungsfeedback verbundenen Konsequenzen stehen Forderungen im Raum, Leistungsfeedback transparenter zu gestalten: Unternehmen sollen ihre Beschäftigten nicht nur über ihre eigene Leistung informieren, sondern auch über die von Peers oder sogar allen Beschäftigten des Unternehmens. Die Auswirkungen von transparentem Leistungsfeedback („performance feedback transparency“; PFT) sind jedoch weitgehend unbekannt. Die vorgeschlagene Studie soll diese Lücke schließen, indem sie ein theoretisches Modell entwickelt und empirisch testet. Genauer sollen (a) positive und negative Effekte von PFT auf Beschäftigte und Gruppen (Teams, Abteilungen) identifiziert werden, und (b) soll geprüft werden, unter welchen Bedingungen (und für welche Beschäftigten) die positiven Effekte überwiegen. Das theoretische Modell integriert zwei gegensätzliche Theorieströmungen. Die erste vermutet negative Folgen von PFT, weil transparentes Leistungsfeedback den Wahrnehmungsfokus auf Statusaspekte lenken und vom eigentlichen Leistungshanden ablenken könnte. Die zweite vermutet positive Folgen basierend auf Lerneffekten. Zusätzlich schlagen wir drei Moderatoren vor, die die relative Stärke der positiven bzw. negativen Auswirkungen von PFT beeinflussen könnten: (a) Stärke des narrativen Feedbacks, (b) relative Position im Leistungsranking, (c) Betriebszugehörigkeitsdauer. Die abgeleiteten Hypothesen sollen in mehreren Studien getestet werden. In einem Laborexperiment sollen die kausalen Auswirkungen von PFT auf Leistung und Extra-Rollenverhalten analysiert werden. Im Rahmen einer quasi-experimentellen Feldstudie sollen die Ergebnisse im Feld repliziert und um die Team-/Gruppenebene erweitert werden. Durch die Integration gegensätzlicher Perspektiven und die Untersuchung möglicher Moderatoren schließen wir eine bedeutsame theoretische Lücke in der aktuellen PM-Literatur. Zudem soll das Projekt evidenzbasierte Erkenntnisse liefern, mit deren Hilfe die Gestaltung und Funktionsweise von PM-Systemen verbessert werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländischer Mitantragsteller Professor Peter Bamberger, Ph.D.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung