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Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Schreiner (†)
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5298014
Die Frage- und Problemstellungen der in dem vorliegenden Band gebündelten Aufsätze über Frömmigkeit im Mittelalter bestimmen sich aus folgenden Leitbegriffen: Politisch-soziale Kontextualität, Körperlichkeit und Visualität. An Hand ausgewählter Paradigmata werden folgende Sachverhalte beschrieben, veranschaulicht und erhärtet: Der christliche Glaube bewährte sich als soziales Bindemittel, das Gesellschaften durch gemeinsame Wertüberzeugngen integrierte und politisch handlungsfähig machte. Politik und Religion stützten sich gegenseitig. Heiligenverehrung bewährte sich als Faktor gesellschaftlicher Stabilität und politischer Krisenbewältigung. Bilder, die rteligiöse Themen vergegenwärtigten, belehrten und erbauten. Gnadenbilder wirkten Wunder. Als ästhetische Gebilde, die sozialen Wertvorstellungen adliger und bürgerlicher Führungsschichten eine bildhafte Form gaben, waren sie auch immer eine "Sache der Gesellschaft". Frömmigkeit beanspruchte den ganzen Menschen. In der parxis pietatis sollte die Einheit des "inneren" und "äußeren Menschen" zum Ausdruck kommen. In der unio mystica wurde der Körper zu einem Medium der Begegnung mit Gott. Leitend bei der Konzeption und Gestaltung des vorliegenden Bandes war die Absicht, sozialgeschichtliche, anthropologische und ikonographische Sichtweisen und Befunde miteinander zu verbinden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
