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Alter und die Suche nach Sicherheit in Südafrika: Historische und ethnologische Untersuchungen zu Lebenslagen und Handlungsstrategien älterer Menschen in xhosasprechenden Gemeinschaften, ca. 1800-2000.
Antragsteller
Dr. Andreas Sagner
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5298182
Im Rahmen des Habilitationsstipendiums soll am Beispiel xhosasprachiger Gemeinschaften in Südafrika ein Teilaspekt des Zusammenhangs von Alter und sozialem Wandel - wie er sich im Zuge eines DFG-Projektes herauskristallisiert hat - bearbeitet werden. Auf der Grundlage der vertieften Analyse der in diesem Projekt gesammelten Materialien sowie einiger ergänzender (Archiv-/Feld-)Studien soll dargestellt werden, wie Missionierungs-, Kolonialisierungs- und Industrialisierungsprozesse das System der "Altersabsicherung" seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Jetztzeit geprägt haben. "Altersabsicherung" wird hierbei sowohl als Konglomerat von Institutionen, die den Zugang älterer Menschen zu ökonomischen, sozialen und kulturellen Ressourcen regeln, als auch als Summe der habituell gesteuerten Praktiken der Älteren selbst verstanden. Auf der Theorieebene sucht das Projekt eine lebenslaufbezogene Perspektive mit dem praxeologischen Ansatz Bourdieus und politökonomischen Deutungskonzepten zu verknüpfen. Die Relevanz der Forschung begründet sich weniger durch die bisherige Vernachlässigung alter(n)swissenschaftlicher Forschungen in der deutschsprachigen Völkerkunde als vielmehr in der grundlegenden Bedeutung, die dem Alter in Afrika als einer Determinante politischer, sozialer sowie kultureller Organisation zukommt. Die gegenseitige Bedingung von Alter(n)sforschung und fremdkulturellem Verstehen wird auch im Lichte grundlegender methodischer und erkenntnistheoretischer Fragen zur Begründung eines interkulturell gültigen gerontologischen Wissens- (und Praxis-)feldes analysiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen