Project Details
Task dependent timing of perceptual events
Applicant
Professorin Dr. Gisa Aschersleben
Subject Area
General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term
from 2000 to 2007
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5298712
Auch in der Wahrnehmungspsychologie werden hierarchische bzw. lineare Funktionsmodelle aufgrund der vorhandenen neurophysiologischen und -psychologischen Evidenz zugunsten paralleler Verarbeitung zunehmend in Frage gestellt. Bei der Entwicklung alternativer Modellvorstellungen fällt der Untersuchung von aufgabenabhängigen Wahrnehmungsprozessen eine Schlüsselrolle zu. In dem Projekt geht es um die Frage, wie wahrgenommene Ereignisse räumlich und zeitlich datiert werden und von welchen aufgabenabhängigen Bedingungen diese Datierungen bestimmt werden. Die verwendeten Reizsituationen sind solche, in denen der Wahrnehmungseindruck von der kognitiven Fähigkeit abweicht, einen Reiz zu registrieren und auf ihn zu reagieren (z.B. zu beobachten bei Maskierungsphänomenen oder Phänomenen bewegter Reize). Dies zeigt sich in verschiedenen Leistungsmaßen, die an vermutlich unterschiedlichen Ebenen der Verarbeitung ansetzen; sie dienen damit als Indikatoren für die jeweilige Verarbeitungsstufe. Solche Leistungsmaße sind z.B. psychophysische Maße wie das zeitliche Reihenfolgeurteil, Reaktionszeiten, Synchronisationsmaße oder auch das Lokalisieren bewegter Reize. Man kann davon ausgehen, daß durch die Aufgaben unterschiedliche intentionale Zustände induziert werden, die nicht nur Rückschlüsse auf verschiedene Verarbeitungsstufen erlauben, sondern daß auch mit einer Variation der intentionalen Zustände der 'bewußtseinsfähige' Wahrnehmungseindruck entsprechend modifiziert wird. Der theoretische Rahmen, in dem die Fragestellungen und empirischen Ergebnisse daher diskutiert werden, ergibt sich aus aufmerksamkeitstheoretischen Überlegungen und deren funktionalen Beziehungen zu Blickbewegungen, aber auch aus neurophysiologischen und -psychologischen Modellen, in denen zeitliche und räumliche Dissoziationen eine Rolle spielen. Eine Validierung der Befunde sowie die Prüfung der Generalisierbarkeit der theoretischen Annahmen erfolgt durch die Verwendung verschiedener Reizsituationen.
DFG Programme
Research Grants
Participating Person
Professor Dr. Jochen Müsseler