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Kontrolle der Ausbreitung antimikrobieller Resistenzen über adaptive Gesundheitsnetzwerke

Fachliche Zuordnung Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Mathematik
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530002115
 
Die Krankheitslast durch nosokomiale Infektionen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, insbesondere aufgrund der steigenden Prävalenz von Antibiotikaresistenzen bei opportunistischen bakteriellen Erregern. Die Behandlung von Patient*innen, die mit antibiotika-resistenten Bakterien (ARB) infiziert sind, wird durch das Fehlen beeinträchtigt. Jede Einschleppung von ARB in ein Krankenhaus kann durch die Übertragung unter Patient*innen und Personal verstärkt und später durch entlassene Patient*innen in die Bevölkerung exportiert werden. Mehrere Studien haben die Relevanz von in unterschiedlichen Einrichtungen behandelten Patient*innen für die Verbreitung von ARB zwischen Krankenhäusern unterstrichen. Durch die Analyse von Patientenbewegungen zwischen Krankenhäusern konnten Krankenhausnetzwerke (KNetze) rekonstruiert werden, die die Verbindung aller Krankenhäuser in einem Land abbilden. Die Ergebnisse dieser Studien haben zu Empfehlungen geführt, die KNetze bei der Auswahl von Krankenhäusern für Sentinel-Surveillance oder gezielte Infektionskontrollmaßnahmen ausdrücklich berücksichtigen. Bisherige Studien verwenden eine statische Darstellung der KNetze auf der Grundlage aggregierter Patientenzahlen. Diese Vereinfachung verfälscht das Verständnis der tatsächlichen Infektionsdynamik und kann verhindern, wirksame Kontroll- und Surveillancestrategien zu entwerfen, da zeitliche Muster sowohl in den individuellen Behandlungspfaden der Patienten als auch in der Struktur der KNetze unterschiedliche Auswirkungen auf die Ausbreitung der ARB haben können. Ziel des ARCANE-Projekts ist es, den KNetz-Ansatz so weiterzuentwickeln, dass die Komplexität von Patientenversorgungspfaden erfasst werden kann. Hierfür werden wir zunächst analysieren, wie sich die Berücksichtigung der zeitlichen Auflösung und der Eigenschaften der Patientenversorgungswege auf die Struktur von KNetzen auswirken können. Anschließend werden wir ein integratives dynamisches Modell der ARB-Ausbreitung entlang der KNetze vorschlagen, das diese Komplexität berücksichtigt. Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, die Auswirkungen von ARB-Einschleppungen und die Wirksamkeit neu konzipierter netzwerk-basierter Kontrollstrategien zu bewerten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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