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Warenhaus, Massenkonsum und Sozialmoral. Zur Modernität der frühen Bundesrepublik Deutschland

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5300652
 
Die Ursachen für den raschen Wandel der Gesellschaft der Bundesrepublik nach dem Ende des Nationalsozialismus sind immer noch weitgehend ungeklärt. Als mögliche Kausalfaktoren werden bisher genannt: "Braune Revolution", "Modernisierung durch den Nationalsozialismus", "Stunde Null" bzw. "Katastrophenzeit", "Amerikanisierung", "Verwestlichung" usw.. Weiterhin fehlt bisher die Verortung der gesellschaftlichen Dynamik nach 1945 im deutschen wie internationalen Kontext. Diese Lücke versucht die Studie teilweise dadurch zu schließen, daß in einer Längsschnittanalyse nach den Einstellungen der deutschen Eliten zum Massenkonsum gefragt wird, dem prägendsten Charakteristikum der Jahre nach 195o. Dazu wird ein Symbol mit hohem provokativem Wert, das Warenhaus untersucht. Gefragt wird, wie sich zwischen 189o und 1955 die Einstellungen von Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern, Politikern, Medizinern und Psychiatern zu diesem frühen Symbol der Konsumgesellschaft und damit auch zu letzterer geändert haben. Dabei zeigt sich der überragende Einfluß von zwei bisher weitgehend vernachlässigter "Modernisierungsfaktoren" für die frühe Bundesrepublik: erstens die moderne Tradition des Deutschen Kaiserreiches und zweitens deren Stärkung durch die -mitunter willkürliche - Konstruktikon "typisch" nationalsozialistischer Zustände und Maßnahmen, eben einer "falschen" Vergangenheit im Sinne zeitgenössischer Bestrebungen zur Modernisierung der Bundesrepublik.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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