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Welche Konsequenzen hat der zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzogene Methodenwechsel in der Philosophie ("linguistic turn") für die Bestimmung des Verhältnisses zwischen theoretischer und praktischer Philosophie?

Subject Area History of Philosophy
Term from 2001 to 2004
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5301076
 
Auf den eindrucksvollen Erfolg neuzeitlicher Naturforschung haben die Philosophen in zweierlei Weise reagiert: zum einen mit der Forderung, den Kriterien exakter Wissenschaft sei auch in der Philosophie zu genügen; zum anderen mit dem dagegen gerichteten Einwand, die Philosophie habe eigene Erkenntniskriterien zu entwickeln, um damit u.a. Normen legitimieren oder kritisieren zu können. Diese Position haben am prominentesten Kant und Hegel vertreten. Die radikale Gegenposition nahmen im 20. Jahrhundert diejenigen ein, die der genannten Forderung eine überzeugende praktische Philosophie geopfert haben. Sie arbeiteten im Rahmen eines allgemeineren Programms, das in der angelsächsischen Philosophie bis heute dominiert. Es besteht darin, inhaltliche philosophische Probleme durch Untersuchung der Sprache, in der sie auftreten, zu bearbeiten ("lingustic turn"). Ich möchte wissen, ob (und ggf. wie) dabei das Verhältnis von theoretischer und praktischer Philosophie bestimmt werden kann. Seit einigen Jahrzehnten wenden sich Philosophen, die den "lingustic turn" repräsentieren, vor allem in den USA wieder Kant und neuerdings Hegel zu. Meine Absicht ist, diese Entwicklung zu verstärken und vor grundsätzliche Alternativen zu stellen.
DFG Programme Emmy Noether International Fellowships
 
 

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