Project Details
Editorische Erschließung kulturgeschichtlich relevanter Familien- und Freundesbriefwechsel im Kontext der `Briefe von und an Jean Paul`
Applicant
Professor Dr. Wolfgang Adam
Subject Area
German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term
from 2001 to 2007
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5304673
Die geplante Edition versteht sich als Ergänzung der Mitte der 20er Jahre von Eduard Berend begonnenen historisch-kritischen Gesamtausgabe von Jean Pauls Werken, Nachlaß und Briefen. Als solche ist sie der 1956 mit dem Band 'Jean Pauls Persönlichkeit in den Berichten der Zeitgenossen' begründeten Abteilung 'Lebenszeugnisse und Zeugnisse zur Biographie' (Abl. V) zuzurechnen. Sie wird zwei kultur- und ästhetikgeschichtlich bedeutsame Briefwechsel aus dem Richterschen Freundes- und Familienkreis zusammenhängend auf der Basis der Handschriften erschließen. Diese bilden den Grundstock eines von Jean Paul inspirierten epistolarischen 'Bureau d'Esprit', das sein Zentrum in der 'sentimentalen' (F. Schlegel) Kunst- und Lebensphilosophie des Dichters hat und als Bestandteil seines nach 1790 entstandenen Oeuvres zu begreifen ist. Es handelt sich hierbei um ein einzigartiges Zeugnis romantischer Brief- und Geselligkeitskultur, das neben biographisch interessanten Informationen über Leben und Werk des Autors wichtige Aufschlüsse für das Verständnis der Jean Paulschen Poetik als eine 'Inaugural-Ästhetik' der Schriftkultur liefert. Die Publikation der bisher kaum bekannten ca. 600 Briefe wird zu einer differenzierteren Betrachtung des geistigen und kulturellen Lebens zwischen 1790 und 1830 beitragen, speziell zur Erforschung der Romantik als Auftakt einer auch populären 'ästhetischen Moderne'. Jede der Korrespondenzen soll als ein eigenständiger Band erscheinen. Es ist beabsichtigt, dieser auch ein breiteres kulturhistorisch interessiertes Publikum ansprechenden 'Lese-Version' eine an den gängigen digitalen Standards orientierte 'Forschungs-Version' (CD-ROM/Internet) der Ausgabe zur Seite zu stellen.
DFG Programme
Research Grants