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Kombination von glaziologischen Felduntersuchungen, Fernerkundung und regionaler Klimamodellierung für die Analyse der Akkumulationsvariabilität im Pamir

Antragsteller Dr. Christoph Mayer
Fachliche Zuordnung Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530581485
 
Niederschläge in großen Höhen und damit verbundene Akkumulationsraten auf Gletschern zeigen die höchsten Unsicherheiten, wenn es um die Beurteilung des Zustands der Kryosphäre in den Gebirgsregionen Hochasiens (HMA) geht. Während die Eisschmelze der Gletscherzungen mit Reanalysedaten, kombiniert mit meteorologischen Daten von Talstationen recht zufriedenstellend modelliert werden kann, ist das Wissen über die Akkumulation in hohen Lagen noch sehr eingeschränkt. Wir planen eine integrierte Studie, die neuartige Feldbeobachtungen mit modernster Analyse von Fernerkundungsdaten kombiniert, welche in regionale Klimamodellexperimente und detaillierte Modellierungen der Schnee- und Firnbedingungen einfließen. Damit sollen drängende Fragen auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen beantworten werden, wobei der Fokus für die lokalen Untersuchungen auf dem Fedtschenko-Gletscher im Pamirgebirge liegt. Die Modellergebnisse werden auf die gesamte Pamir-Region ausgeweitet. Es werden zeitlich hochaufgelöste Informationen über die Entwicklung der Firnschichtung und den Einfluss der Schmelze auf Verdichtung, Perkolation und Persistenz des Firnkörpers gewonnen. Die regionale Akkumulationsverteilung über relevante Höhenbereiche wird rekonstruiert und für Massenflussschätzungen an der Gleichgewichtslinie verwendet. Diese Untersuchungen helfen die Massenbilanzsituation der Gletscher besser zu analysieren. Mit einer Erweiterung in Raum und Zeit können wir die zeitliche Entwicklung der Gletscherakkumulation für eine größere Region untersuchen. Dies geschieht auch im Hinblick auf die Entwicklung der Pamir-Karakorum-Anomalie, welche bisher auf stabile Massenbilanzbedingungen in großen Teilen dieser Region hindeutet. Dazu wird ein regionales Klimamodell der französischen Projektpartner entsprechend angepasst, um eine atmosphärische Reanalyse zu erstellen, die den Zeitraum 1900 bis heute über der gesamten Region abdeckt. Das Modell wird sowohl mit lokalen als auch mit Satellitendaten kalibriert, um schließlich einen Reanalysedatensatz für den gesamten Zeitraum zu erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Variabilität sowohl des Klimas als auch der Kryosphäre von täglichen bis zu hundertjährigen Zeitskalen zu untersuchen und die Interpretation der lokalen Beobachtungen mit einer regionalen, sowie langfristigen Sichtweise zu verbessern. Neben neuen Erkenntnissen zur Klimaentwicklung in den Akkumulationsgebieten wird diese Studie auch wichtige Informationen zur Stabilität und Repräsentativität im oberen Fedtschenko-Gletscher gespeicherten Klimainformationen liefern. Dies ist von besonderer Bedeutung, da ein neues Projekt von Kooperationspartnern die Gewinnung eines tiefen Eisbohrkerns aus dem Akkumulationsgebiet des Gletschers erlaubt. Unsere Ergebnisse werden dazu beitragen, die Interpretation der Kernanalyse zu verbessern und diese Informationen in ein allgemeineres Bild der jüngsten Entwicklung der Niederschlagsgeschichte in großen Höhen zu integrieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Fanny Brun; Dr. Patrick Ginot; Dr. Martin Ménégoz; Dr. Patrick Wagnon
 
 

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