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Seelsorge und Beratung im interkulturellen Dialog

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5306012
 
Gegenstand der Arbeit ist die Beziehung von christlicher Seelsorge bzw. Beratung und Kultur im Zusammenhang der Pluralisierung der Sinnorientierungen und der Auflösung traditioneller kultureller Bindungen in postmodernen Gesellschaften. Das Ziel der Arbeit ist es, im Gespräch mit Erkenntnissen der Ethnologie, Psychotherapierforschung, der Psychologie, Ethnopsychoanalyse und Soziologie Elemente der Theorie und Praxis einer kulturell sensiblen Beratung und Seelsorge zu entwickeln. Im Hintergrund der Arbeit stehen die Erfahrungen und Ergebnisse eines Forschungsprojeks "Beratung von Familien mit niederigem Einkommen in einem Land der 3. Welt", das am Ökumenischen Institut für Postgraduation an der Escola Superior de Teologia der Ev.Luth. Kirche Brasiliens durchgeführt wurde. Das vorgelegte Modell zielt zunächst auf den Kontext Brasiliens, beansprucht aber darüber hinaus, für die interkulturelle Seelsorge und Beratung in westlichen Industrieländern relevant und anwendbar zu sein. Es wird aufgezeigt, daß das Ausblenden der Kultur der GesprächspartnerInnen in der Seelsorge zu Mißverständnissen und zum Scheitern der Beziehung führen kann. Die Arbeit bringt den Kulturbegriff der interpretierenden Anthropologie (Clifford Geertz) in Verbindung mit der Kognitions- und Kulturtheorie der lebenden Systeme (Humberto Maturana) und entwickelt eine interkulturelle Hermeneutik und Kommuniktationstheorie. Sie analysiert das Verhältnis von Evangelium und Kultur im ökumenischen Kontext und prüft den Nutzen verschiedener Psychotherapietheorien und -methoden für die interkulturelle Seelsorge. Den Schlußteil der Arbeit bildet ein ökologisches Modell kulturell sensibler Seelsorge und Beratung, das die Pluralität der Kontexte und Perspektiven von Seelsorge darstellt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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