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Steppenbiotop-Monitoring am Beispiel der Ochotona pusilla pusilla in Russland

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5306650
 
Der noch im Spätpleistozän in fast ganz Europa verbreitete europäische Zwergpfeifhase (Ochotona pusilla pusilla) zog sich mit der aus klimatischen Gründen zurückgehenden Steppe in den Osten Europas zurück. Dort wurde ihm aber durch zusätzliche anthropogene Eingriffe (Neulandgewinnung) sein Lebensraum zerstört, so dass das Steppentier bis auf wenige Restbestände zwischen Wolga und Ural fast ausgerottet ist. Deshalb wurde dieses nur wenig erforschte Tier 1996 auf die "IUCN red list threathed animals" aufgenommen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Niedergang der landwirtschaftlichen Produktion in den Nachfolgestaaten blieben mehr und mehr Steppenböden unbearbeitet und seither siedeln sich Steppenpionierplanzen wieder an, so dass eine Teilrevitalisierung des Biotops Steppe möglich erscheint. Bisher nimmt man an, dass Ochotona pusilla pusilla ein Indiz einer hohen Biodiversität der Buschsteppe ist. Doch noch fehlen detaillierte Untersuchungen, die diese Annahme überprüfen. Da in den letzten 5 Jahren auch in Gebieten Aktivitäten des europäischen Zwergpfeifhasen beobachtet wurden, aus denen es zuvor keine Belege gab, könnte dies auf Anfänge einer Steppen-Revitalisierung hindeuten. Kurzfristiges Ziel des hier beantragten Projektes ist die räumliche Erfassung aller bisher im Arbeitsgebiet bekannten Untersuchungen, die sich mit der Art Ochotona pusilla direkt oder indirekt beschäftigen, in einer digitalen Raum- und Sachdatenbank. Gleichzeitig sollen für den betreffenden Zeitraum im Arbeitsgebiet die Verbreitung der Steppe rekonstruiert werden, um sie mit den Gelände-/Laborbeobachtungen der Ochotona-Teildatenbank zu verknüpfen. Hierbei werden Informationen über die Veränderungen der Steppenbedeckudng überwiegend aus alten Karten, insbesondere aus Satellitenbilddaten gewonnen. Mittelfristig sollen Analysen der obigen Daten helfen, die Arbeitshypothesen zu überprüfen und Informationslücken aufzuspüren, die im Rahmen der eigenen Geländearbeit noch zu schließen sind. Ziel ist die Entwicklung von "Ansiedlungsmodellen" für diese Unterart der Pfeifenhasen, die sich aus ökologischen Randbedingungen ableiten lassen. Langfristig soll mit Hilfe weiterer Geländebeobachtungen sowie neuester Satellitenbilddaten ein Monitoringsystem geschafft werden, mit dessen Hilfe die Tier- und Pflanzenwelt in den Reststeppen und aufgelassenen Ackerflächen des Arbeitsgebietes zu beobachten ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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