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Pathophysiologie des sensomotorischen Kortexes bei fokalen Dystonien

Antragsteller Dr. Kirn Ralf Kessler
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5309577
 
Die Dystonie ist ein Syndrom, welches definiert wird durch das Vorhandensein unwillkürlicher tonischer und/oder phasischer Muskelaktivität, die zu abnormen Bewegungen und/oder Stellungen der betroffenen Körperregion führt. Obwohl die Dystonie als Basalganglienkrankheit angesehen wird, sind Pathogenese und Lokalisation der primären Störung, die zum klinischen Bild der Dystonie führen, weiterhin unklar. Bisherige experimentelle Untersuchungen am primär sensorischen und motorischen Kortex von Dystoniepatienten ergaben Hinweise auf eine gestörte kortikale Somatotopie sowie auf eine erhöhte kortikale Erregbarkeit als mögliche pathophysiologische Korrelate der Erkrankung. Allerdings sind die Befunde derzeit noch bruchstückhaft, aufgrund unterschiedlicher Formen und Schweregrade der untersuchten Dystonien nur bedingt miteinander vergleichbar und berücksichtigen kaum die erforderliche und experimentell mögliche Differenzierung zwischen nicht-dystonen und dystonen Bewegungen. Ziel des beantragten Vorhabens ist es daher, die pathophysiologischen Veränderungen des motorischen Kortex, sowie deren Modifizierbarkeit durch Manipulation der sensorischen Afferenzen an einer homogenen Gruppe von Patienten mit fokaler, aufgabenspezifischer Dystonie (Schreibkrampf), systematisch zu charakterisieren. Hierzu sollen mit zwei komplementären, etablierten Methoden der klinischen Neurophysiologie, von denen eine auf Stimulation des Kortex (transkranielle Magnetstimulation), die andere auf Aufzeichnung der kortikalen Aktivität (Elektroenzephalographie) basiert, die drei verschiedenen verhaltensbiologischen Ebenen - nämlich Ruhe, nicht-dystone Aktivierung und dystone Aktivierung - vor und nach Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin A oder Lidocain vergleichend untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Großgeräte 64-Kanal-EEG-Verstärker inkl. Analysesoftware
Gerätegruppe 3430 Elektro-Enzephalographen
Beteiligte Person Professor Dr. Ulf Ziemann
 
 

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