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Einfluss der Kathetherablation zur Rhythmuskontrolle auf zerebralen Blutfluss, strukturelle und funktionelle Konnektivität des Gehirns und Kognition bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern (ARCTIC-CBF)
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Rillig; Professor Dr. Götz Thomalla
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530992044
Aktuelle Arbeiten zeigen einen Zusammenhang zwischen Vorhofflimmern (VHF), zerebraler Perfusion, neuronalen und kardialen Biomarkern und der Abnahme kognitiver Fähigkeiten. Bisher gibt es allerdings nur wenige Arbeiten zum Einfluss von VHF auf die zerebrale Perfusion, die strukturelle und funktionale zerebrale Konnektivität sowie die Desintegration der Bluthirnschranke als Einflussfaktoren auf kognitive Einschränkungen und deren Progress zu Demenz. Ziel dieses Projektes ist, diese Faktoren mittels zerebralem und kardialem MRT, Bestimmung von Blutbiomarker, kardialer Echokardiographien und kognitiver Testung zu quantifizieren und ihre Interaktionen zu analysieren. Zu diesem Zweck möchten wir Patient*innen mit persistentem VHF vor und zweimalig nach klinisch indizierter Ablation mittels Pulmonalvenenisolation (PVI)untersuchen und zerebrale Bildgebung, Biomarker für kardiale Dysfunktion und Desintegration der Bluthirnschranke sowie die kognitiven Fähigkeiten der Patient*innen vergleichen. Dabei möchten wir die Hypothese untersuchen, dass die zerebrale Perfusion und der zerebrale Blutfluss während des VHF vermindert sind und dies einen negativen Einfluss auf zerebrale Konnektivität und kognitive Leistungen hat. Außerdem möchten wir untersuchen, ob während des VHF erhöhte Konzentrationen von Biomarkern eingeschränkter Herzfunktion sowie der Desintegration der Bluthirnschranke im peripheren Blut nachweisbar sind. Wir vermuten weiter, dass sich die untersuchten Parameter nach Intervention und erfolgreicher Konversion in den Sinusrhythmus normalisieren. Etwa ein Drittel der behandelten Patient*innen wird erwartungsgemäß ein VHF-Rezidiv erleiden, so dass diese zu weiteren vergleichenden Analysen zwischen Patient*innen mit Verbleib im Sinusrhythmus und solchen mit erneutem Vorhofflimmern herangezogen werden können. Eingeschlossen werden erwachsene Patient*innen mit symptomatischem, persistentem VHF mit der Indikation zur PVI. Ausgeschlossen werden Patient*innen mit Schlaganfall in der Vorgeschichte, vorbestehender Demenz oder Kontrainidikationen für jegliche der geplanten Untersuchungen, sowie einer eingeschränkten Ejektionsfraktion (<50%). Die geplante Stichprobengröße beträgt n=80. Das beantragte Projekt soll ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen VHF, zerebraler Perfusion und Konnektivität, Bluthirnschrankenintegrität und kognitiven Fähigkeiten bringen. Diese Erkenntnisse können helfen, die frühzeitige Erkennung von Risikopatient*innen für die Entwicklung kognitiver Einschränkungen und einer Demenz zu erleichtern und gezielte therapeutische und präventive Interventionen zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen