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Geschichte des Naturgesetzbegriffs

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5310148
 
Der Begriff des Naturgesetztes ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Naturbeschreibung und -erklärung. Die Ursachen für seine Karriere sind vielfältig und teilweise gegensätzlich. Sie liegen (1) in der Mathematisierung der Naturbeschreibung durch Ausdehnung der astronomischen Methode der Behandlung von Phänomenen in den sublunaren Bereich, (2) in dem Erfordernis der Identifikation neuer Prinzipien kausaler Ordnung in einer korpuskular rekonstruierten materiellen Welt (3) im Rückgriff auf axiomatische Systeme zur Darstellung des wissenschaftlichen Lehrgebäudes sowie (4) in der Auszeichnung Gottes als Gesetzgebers der Natur in einer christlich geprägten Naturphilosophie. In dem beantragten Projekt sollen zwei der genannten Ursachen für die Ausbreitung des Naturgesetzbegriffs in der frühen Neuzeit näher untersucht werden: Erstens die Rolle der Astronomie als "Vorbildwissenschaft" und die unterschiedlichen Deutungen der Mathematik und der mathematischen Notwendigkeit in der Astronomie hinsichtlich ihrer Relevanz für den Gesetzesbegriff; zweitens das Verhältnis von gesetzmäßiger Natur bzw. Naturnotwendigkeit und Deismus in der französischen Aufklärung (Montesquieu, d'Alembert, Diderot, d'Holbach) unter Berücksichtigung des Verhältnisses von cartesischen und newtonischen Naturgesetzkonzeptionen im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Anhand der Geschichte des Gesetzesbegriffs soll die Rolle von Hintergrundontologien für die Ausbildung der naturwissenschaftlichen Terminologie geklärt werden. Unter "Hintergrundontologien" werden dabei Vorstellungen von Regelhaftigkeit, Notwendigkeit und Ordnungsentstehung verstanden, die aus dem politischen, moralischen oder theologischen Bereich stammen und zur Deutung der Naturverhältnisse herangezogen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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