Detailseite
Projekt Druckansicht

Mitteleuropäische Arbeitsmärkte in herausfordernden Zeiten

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 531021587
 
Die Stabilität der Volkswirtschaften und Arbeitsmärkte wurde in den vergangenen Jahren durch mehrere Herausforderungen erschüttert. Erstens brachte die Covid-19-Pandemie große Unsicherheit und erhebliche Einschränkungen am Arbeitsplatz mit sich. Der unmittelbare Anstieg flexibler Arbeitsmöglichkeiten hinterließ potenziell langfristige Spuren in der Art und Weise, wie Menschen arbeiten und welche Fähigkeiten sie benötigen, um sich an die neuen Arbeitsbedingungen anzupassen. Zweitens führte die russische Invasion in der Ukraine zu einem beispiellosen Zustrom ukrainischer Flüchtlinge nach Mitteleuropa. Infolgedessen musste in kürzester Zeit eine hohe Anzahl potenzieller Arbeitskräfte aufgenommen und in die lokalen Arbeitsmärkte integriert werden. Das vorgeschlagene Projekt untersucht, wie die Arbeitsmärkte in Mitteleuropa sich unter diesen Herausforderungen bewähren und möglicherweise dauerhaft verändern. Wir schlagen drei eng miteinander zusammenhängende Forschungslinien vor, die sich mit aktuellen Fragestellungen befassen, den Stand der Kenntnis erweitern und innovative Beiträge zur Literatur leisten. Erstens untersuchen wir die Wirksamkeit politischer Maßnahmen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf Unternehmen und Arbeitskräfte. Konkret evaluieren wir eine einzigartige Politikmaßnahme, die in der Tschechischen Republik im Juni 2020 eingeführt wurde. Im Fokus der Analyse stehen die Effekte auf die Beschäftigung und den Unternehmenserfolg. Zweitens untersuchen wir die langfristigen Folgen der starken Zunahme von Homeoffice-Arbeit auf die späteren Arbeitsmarktverläufe und Weiterbildungsentscheidungen betroffener Individuen. Besonderes Augenmerk richten wir auf die potenziellen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Zudem vergleichen wir die Effekte für die Tschechische Republik und Deutschland, da sich das Arbeitsangebot von Frauen in diesen Ländern deutlich unterscheidet. Drittens untersuchen wir die Auswirkungen der ukrainischen Flüchtlingswelle auf die einheimischen Arbeitskräfte in mehreren betroffenen Ländern (Tschechische Republik, Deutschland, Polen und Slowakei). Länderübergreifende Vergleiche ermöglichen uns, die Rolle spezifischer Institutionen für die Folgen der Migrationswelle zu beleuchten. Über das rein wissenschaftliche Interesse hinaus befassen sich die Teilprojekte mit äußerst relevanten Fragestellungen aus gesellschaftlicher und politischer Sicht. Das Projekt zielt darauf ab, starke Implikationen für evidenzbasierte Politikentscheidungen zu liefern. Hierfür verwenden wir angemessene Forschungsdesigns, welche kausale Interpretation ermöglichen. Wir kombinieren moderne ökonometrische Methoden mit qualitativ hochwertigen Registerdaten und Befragungsdaten aus groß angelegten Studien. Im internationalen Vergleich bieten die Daten hervorragende Qualität in Bezug auf Stichprobengröße, Informationsreichtum und Zuverlässigkeit. Die Durchführung des Projektes ist im vorgesehenen Rahmen plausibel möglich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Tschechische Republik
Kooperationspartnerin Klara Kaliskova, Ph.D.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung