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Handhabung und Wirkungen des Gnadenrechts
Antragsteller
Professor Dr. Bernd-Dieter Meier
Fachliche Zuordnung
Kriminologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5311532
In dem Forschungsprojekt "Handhabung und Wirkungen des Gnadenrechts" soll die Gnadenpraxis in zwei ausgewählten Staatsanwaltschaften untersucht werden. Über die Gnadenpraxis und ihre Bedeutung für das Strafrechtssystem ist bislang erst wenig bekannt; sie gilt als "terra incognita der Kriminologie". Das Interesse konzentriert sich auf zwei Fragen: Zum einen interessiert, in welchen Zusammenhängen Gnadenentscheidungen ergehen: Welche Taten und welche Täter sind hiervon betroffen? In welchen Vollstreckungssituationen werden Gnadenanträge gestellt? Welche Gnadengründe werden vorgetragen? Welche Entscheidungen werden getroffen? Zum anderen interessiert, welche Auswirkungen Gnadenentscheidungen haben: Wird das Strafrechtssystem durch die Gewährung von Gnade entlastet (ersparte Hafttage)? Müssen Gnadenentscheidungen zu einem späteren Zeitpunkt widerrufen werden? Wie sieht die Legalbewährung der Begnadigten aus? Im Mittelpunkt der Untersuchung soll eine Aktenanalyse stehen. Ausgewertet werden sollen jeweils ca. 150 Verfahren, die 1998/99 bei den Staatsanwaltschaften Braunschweig und Magdeburg durchgeführt wurden. Ergänzt werden soll die Untersuchung durch eine Abfrage beim Bundeszentralregister zur Legalbewährung der Begnadigten und zwei Expertengespräche mit den örtlichen Entscheidungsträgern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen