Detailseite
Projekt Druckansicht

Die ganze "aventiure". Dichtung und Lehre im `Jüngeren Titurel` Albrechts und sein Verhältnis zu Wolfram von Eschenbach

Antragsteller Thomas Neukirchen, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5312880
 
Das etwa um 1270 entstandene Epos "Der Jüngere Titurel" des nur namentlich bekannten Albrecht greift die "Titurel"-Fragmente und wesentliche Stellen des "Parzival" Wolframs von Eschenbach auf und formuliert sie unter der Behauptung, es erzähle hier Wolfram seinen "Titurel", neu aus. Das Verhältnis des "Jüngeren Titurel" zu Wolframs Epik ist von daher eingehend zu klären. Das Rollenspiel ist eine Möglichkeit, wesentliche Passagen des "Parzival" Wolframs durch ihn selbst kritisieren und korrigieren zu lassen, um so die irritierende Ästhetik Wolframs in ihrer Rezeption zu bändigen. Albrecht ist daher als Kritiker Wolframs anzusehen. Diese Umgestaltung läuft auf die Demonstration einer ständigen gegenseitigen Integrierung von Handlung und Lehre hinaus, bei der weder das Narrative noch das Didaktische allein Bestand haben können und sollen. Entgegen landläufiger Meinung ist damit eine positive Bewertung des Erzählprozesses sowie eine negative Einschätzung der Wirkung einer vom Erzählen unabhängigen Tugendlehre durch den Dichter verbunden. Der "Jüngere Titurel" ist der erste deutschsprachige Text des Mittelalters, der Artus- und Gralthematik mit gelehrten und explizit lehrhaften Inhalten verbindet und zu einer bis dahin nicht gekannten Form ausbildet. Fiktionale volkssprachliche Literatur wird damit zu einer neuen Möglichkeit, Lehrhaftes explizit zu generieren und zu entfalten. Ziel der Arbeit ist eine bislang nicht erfolgte gründliche Analys
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung