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Spätantike Bauskulptur aus Oxyrhynchos. Lokale Produktion - äußere Einflüsse

Antragstellerin Dr. Kirsten Krumeich
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5316004
 
Die Stadt Oxyrhynchos, seit dem ausgehenden 19. Jh. bekannt durch ertragreiche Papyrusgrabungen, zählte in der Spätantike zu den bedeutendsten Zentren Mittelägyptens; gegen 386 n.Chr. wurde sie Hauptstadt der neugegründeten Provinz Arcadia. Die Untersuchung erschließt einen reichen Fundus spätantiker Bauskulptur, der vorwiegend auf dem Gelände der Nord-Nekropole zutage trat. Mehr als 650 Beispiele dekorativer und figürlicher Steinmetzarbeiten aus lokalem Kalkstein zeugen von den künstlerischen Qualitäten der städtischen Werkstätten: Man legte die Fertigung konservativ aus und gestaltete Form und Dekor von Kapitellen, Friesen, Nischenbekrönungen sowie verwandter Gattungen nach Maßgabe ptolemäisch-kaiserzeitlicher Traditionen. Auf dieser Grundlage vollzogen sich zeitgenössische Entwicklungen; selektiv wurden bis weit in das 6. Jh. hinein äußere Einflüsse verarbeitet. Variationen von Gesamtform, Einzelmotiven, Musterrapporten und Stilebenen gingen, wie eingehende Analysen erweisen, auf Vorbilder aus den Marmor-Werkstätten Alexandreias und Konstantinopels zurück. Der Akzeptanz kretativer Impulse standen somit in der `koptischen` Provinz keinerlei außerkünstlerische - etwa patriotische oder gar religiöse - Gründe entgegen. Bestimmt war der Baudekor für die standesgemäße Ausstattung von Grabbauten der urbanen Elite. Sein ikonographisches Formular zeugt seit dem späten 4. Jh. von der Ausbreitung des Christentums in der Oberschicht; mythologische Funeralbilder belegen andererseits ein Überdauern paganer Religiosität bis in die justinianische Zeit.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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