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Struktur-/Funktionskorrelation hochauflösender multimodaler Bildgebung bei früher altersabhängiger Makuladegeneration und physiologischem Altern
Antragsteller
Dr. Lukas Goerdt
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 531685551
Obwohl es sich bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) um die Hauptursache für Erblindung in der entwickelten Welt handelt, und sie seit langem ein Hauptaugenmerk der ophthalmologischen Forschung darstellt, ist ihre Pathogenese noch nicht abschließend verstanden. Erste subtile Veränderung im Bereich der zentralen Netzhaut entwickeln sich i.d.R. ab dem 50. Lebensjahr. Für die neovaskuläre Spätform (makuläre Neovaskularisation, MNV) gibt es mit der Applikation intravitrealer VEGF (vascular endothelial growth factor) Antikörper eine erfolgreiche Therapie. Für das trockene Spätstadium (Geographische Atrophie, GA) gibt es (außerhalb der USA) keine therapeutischen Optionen. Ziel ist daher, physiologisch alternde Augen von AMD-entwickelnden frühzeitig zu unterscheiden, um sie zeitnah möglichen präventiven Maßnahmen zuzuführen. Derzeit wird das sog. "Center-Surround-Modell" der Pathogenese diskutiert. Hier wird postuliert, dass ein zentraler Fokus von Resilienz der Zapfen-Photorezeptoren, vermittelt durch eine Konzentration von Müller-Zellen und Xanthophyll-Makulapigment, umgeben ist von einer Vulnerabilität der Stäbchen-Photorezeptoren, vermittelt durch einen Mangel an Xanthophyll-Makulapigment und ein vermehrtes Vorkommen von Drusen, welche den Austausch von Nährstoffen zwischen retinalem Pigmentepithel und Choriocapillaris einschränken. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es, dieses "Center-Surround-Modell" weiter zu validieren. Anhand von Daten der natürlichen Verlaufsstudie ALSTAR-2 wird mittels hochauflösender Bildgebung (Optische Kohärenztomographie [OCT], Fluoreszenz Lebenszeit Ophthalmoskopie [FLIO], Makulapigmentdichtemessungen [MPOD]) sowie ausführlicher retinaler Funktionstests (Rod mediated dark adaptation, RMDA) untersucht, in wie weit sich physiologisch alternde von AMD-entwickelnden Augen unterscheiden. Zudem soll anhand von Fragebögen untersucht werden, ob sich Ernährungsgewohnheiten auf im Blutserum gemessene Xanthophyll-Spiegel auswirken. Das vorliegende Forschungsvorhaben lässt sich in vier distinkte Arbeitspakete unterteilen: 1) Analyse des Einflusses einzelner Netzhautschichtdicken im Bereich des ETDRS-Grids auf das FLIO-Signal. 2) Analyse des Einflusses einzelner Netzhautschichtdicken im Bereich des ETDRS-Grids auf das MPOD-Signal. 3) Analyse einer möglichen Korrelation zwischen FLIO- und MPOD-Signal und RMDA-Messwerten im Bereich der Testloki. 4) Analyse des Einflusses der Ernährungsgewohnheiten der Studienteilnehmer auf Serum-Xanthophyllspiegel und MPOD-Messungen im Bereich des ETDRS-Grids. Sofern eine weitere Validierung des Center-Surround-Modells mitsamt Einfluss von Serum-Xanthophyllspiegeln auf FLIO-/MPOD-Signal und RMDA-Testwerten gelingt, und sich eine Assoziation von Ernährungsgewohnheiten mit Xanthophyllspiegel und MPOD-Messungen ergibt, sollen neue Verhaltensempfehlungen zur AMD-Prävention, bzw. zur Reduktion der Progression bereits an frühen Stadien erkrankter Patienten, erarbeitet werden.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Christine Curcio, Ph.D.