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Dynamik der zweidimensionalen Verzerrungen der Raumwahrnehmung bei Schielamblyopie: Psychophysik und bildgebende Verfahren
Antragstellerin
Professorin Dr. Ruxandra Sireteanu-Constantinescu (†)
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2001 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5321006
Eine der Folgen eines frühkindlichen Schielens ist die Störung der relativen Lokalisation von visuellen Objekten, die als zweidimensionale Verzerrung der Wahrnehmung visueller Szenen wirksam werden kann. Mit Hilfe eines computerunterstützten Modells konnten diese Verzerrungen visualisiert werden. Dieses Modell soll weiter entwickelt werden, so dass zusätzlich zu den konsistenten zweidimensionalen Verzerrungen der monokularen Geometrie des schielamblyopen Auges ("spatial error") auch die räumliche Unsicherheit ("spatial uncertainly") und die zeitliche Flüchtigkeit, die das Sehen mit dem amblyopen Auge charakterisiert ("temporal instability"), mit erfasst werden. Begleitende psychophysische Experimente sollen die Ergebnisse des Modells mit der tatsächlichen Wahrnehmung durch das schielamblyope Auge vergleichen. Des weiteren soll überprüft werden, ob sich die beschriebenen Verzerrungen als Folge von Übung (perzeptuelles Lernen) "wegtrainieren" lassen. Bildgebende Verfahren (funktionelle Kernspintomographie, fMRI) sollen Aufschluss geben, welche Ebene des menschlichen Gehirns von Schielamblyopie betroffen ist. Pilotexperimente weisen darauf hin, dass hauptsächlich die Aktivität in höheren Gehirnarealen infolge von Schielamblyopie beeinträchtigt ist. Später soll überprüft werden, inwieweit die Ergebnisse bei erwachsenen Schielamblyopen auf jüngere Patienten übertragbar sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen