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Die älteste philosophische Handschrift Indiens: Zur philosophie- und kulturgeschichtlichen Bedeutung des Sanskritmanuskripts Nr. 810 der deutschen Turfansammlung ("Ms. Spitzer")
Antragsteller
Professor Dr. Albrecht Wezler
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5321450
Das Projekt soll anhand von erstmals zu erschliessendem Material neues Licht auf ausgewählte Probleme der frühen indischen Philosophie werfen und zu einigen zentralen Themen der indischen Kulturgeschichte beitragen. Grundlage bildet das Ms. Nr. 810 der Sanskrithandschriften aus den Turfanfunden ("Spitzer-Manuskript"), das im Rahmen der dritten deutschen Turfanexpedition 1914 in Ostturkestan gefunden wurde und jetzt in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird. Die umfangreiche, in etwa 1000 Fragmenten erhaltene Handschrift in Kusana-Brahmi-Schrift aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n.Chr. wurde von Eli Franco als Sachbearbeiter im Rahmen eines von mir geleiteten DFG-Projektes vollständig transkribiert, ediert und indiziert. Die dabei erfolgte Digitalisierung sowohl der Fragmente selbst als auch der Transkription dieses zu den ältesten philosophischen Werken Indiens zählenden Textes, dessen Bedeutung bereits von Grössen wie Heinrich Lüders und Erich Frauwallner erkannt wurde, ermöglicht nun das, was aufgrund der extremen Fragmentierung des Ms. verschiedene frühere Versuche nicht leisten konnten, nämlich eine weitere Zusammenstellung von zusammengehörigen Fragmenten und die darauf basierende Rekonstruktion nicht nur von einzelnen Textpartien sondern auch von Diskussionsverläufen. Zusätzlich sollen, neben dem Franco zur Verfügung stehenden Nachlass Moritz Spitzers, der durch Kriegswirren verlorengegangene Fragmente einschliesst, die ebenfalls aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammenden Transkriptionen Shoko Watanabes berücksichtigt werden sowie kürzlich von Franco in der Oriental Collection der Russischen Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg, entdeckte zusätzliche Fragmente.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen