Project Details
Projekt Print View

Die Entstehung des konservativen politischen Denkens in Lateinamerika, 1775/76-1836/37

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2001 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5322026
 
Die lateinamerikanische Unabhängigkeit war so eng verzahnt mit dem Sieg liberaler Gesellschaftsmodelle, daß die Entstehung und Entwicklung konservativen Denkens im späten 18. und frühen 19. Jh. bis heute kaum untersucht wurde. Die wenigen Studien zum Konservatismus in dieser Epoche beschränken sich entweder auf politische Ereignisgeschichte oder setzen erst in den 1830 Jahren ein. Das Forschungsvorhaben untersucht die Entstehung des konservativen politischen Denkens in Lateinamerika zwischen 1775/76 und 1836/37. In die Betrachtung sollen sowohl Vorstellungen über Politik und Staat als auch Ansichten über das Wesen des Menschen und der Gesellschaft sowie damit verbundene religiöse Vorstellungen einbezogen werden. Gegenstand des Forschungsvorhabens sind Mexiko und Brasilien, da sie die größten und bevölkerungsreichsten Länder Lateinamerikas waren, und der Konservatismus hier eine bedeutende Rolle spielte. Dabei ist es unerläßlich, auch den europäischen Einfluß insbesondere der iberischen Länder und Frankreichs und in geringerem Maße Englands in den Blick zu nehmen. Die Untersuchung soll die Beschreibung Lateinamerikas als kulturell im Traditionalismus verhaftete Region hinterfragen, indem sie den Konservatismus nicht als kulturelles Erbe, sondern als eine bewußt gewählte und reflektierte Option analysiert. Der Zeitrahmen für das Forschungsprojekt überwindet die herkömmliche Einteilung, die in der Unabhängigkeit einen End- bzw. Startpunkt sieht. Dadurch können mögliche Kontinuitäten zwischen der späten Kolonialzeit und der Nachunabhängigkeit in den Blick genommen werden.
DFG Programme Research Grants
 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung