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Historiographie als Identitätsträger: Inhalte, Trägergruppen und Faktoren regionaler Identitätsbildung im mitteldeutschen Raum im Spätmittelalter
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Werner
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2001 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5322550
Ziel des Vorhabens sind die Einzelanalyse und der Vergleich spätmittelalterlicher regionaler Identitätsbildung in Thüringen, Hessen und Sachsen. Die drei benachbarten, das Zentrum Mitteldeutschlands bildenden historischen Räume besaßen eine unterschiedliche früh- und hochmittelalterliche Genese, traten seit dem 12./13. Jahrhundert in enge wechselseitige dynastische und territoriale Verflechtungen und bildeten im 14./15. Jahrhundert, als der mitteldeutsche Raum zu einem der wirtschaftlichen und geistigen Kernräume des spätmittelalterlichen Reiches aufstieg, auf gemeinsamer Grundlage abweichende regionale Identitäten aus. Wichtigstes Zeugnis und Ausdrucksform ihrer regionalen Identität ist die an den fürstlichen Höfen, an den geistlichen Zentren und in den Städten in einer Reihe herausragender Zeugnisse entstandene Landesgeschichtsschreibung. Die vergleichende Analyse ihrer Entstehungsbedingungen, Inhalte, wechselseitigen Verflechtungen, Auftraggeber, Adressaten und Rezipienten verspricht wesentliche Aufschlüsse darüber, welche Interdependenzen zwischen der bemerkenswerten Kulturverdichtung vornehmlich im spätmittelalterlichen Thüringen und Sachsen und der Formung regionaler Identität bestanden und welche gemeinsamen und unterschiedlichen Bestimmungsfaktoren diesen Prozessen in den drei vergleichend betrachteten Einzelräumen zugrunde lagen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
