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Aufschlüsselung der Mechanismen klonaler Expansion in der klonalen Hämatopoese – eine groß angelegte populationsbasierte Studie

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532474220
 
Während des Alterns entstehen durch häufige Zellteilung oder äußere Einflüsse Veränderungen im Erbgut der Blutstammzellen. Dies kann dazu führen, dass ein sogenannter Klon (d.h. die Gesamtheit der von einer Stammzelle abstammenden Blutzellen) einen Überlebensvorteil entwickelt und überdurchschnittlich zur Blutbildung beiträgt. Dieses Phänomen wird als klonale Hämatopoese von unbestimmtem Potential (engl. clonal hematopoiesis of indeterminate potential, CHIP) bezeichnet und lässt sich bei 10-20% aller über 60-Jährigen nachweisen. CHIP ist klinisch zunehmend von großem Interesse, da betroffene Personen ein deutlich erhöhtes Risiko für Blutkrebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Alle bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Risiken umso größer sind, je größer der prozentuale Anteil der veränderten Zellen im Blut ist. Ein besseres Verständnis der Mechanismen, die zur Expansion der veränderten Blutzellen führt, kann demnach maßgeblich dazu beitragen, die Früherkennung und Prävention dieser Erkrankungen zu verbessern. In dem hier vorgeschlagenen Projekt werden genetische Daten aus dem Blut von ca. 500.000 Teilnehmern der UK Biobank Studie analysiert. Über einen kürzlich entwickelten Algorithmus kann aus diesen Daten die Wachstumsrate der CHIP Klone rekonstruiert werden. Über eine genomweite Assoziationsstudie können hiermit vererbte Einflussfaktoren der klonalen Expansion identifiziert werden. Mithilfe weiterer im Rahmen der UK Biobank Studie systematisch dokumentierter Daten, wie zum Beispiel Konzentrationen bestimmter Stoffwechselprodukte im Blut, können darüber hinaus äußere Einflussfaktoren auf das Wachstum ermittelt werden. Im Anschluss werden die genauen molekularen Mechanismen dieser Einflussfaktoren in Zellkulturmodellen von genetisch veränderten Blutstammzellen untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Blutkrebs- und Herz-Kreislauf Erkrankungen beitragen und möglicherweise therapeutische Ansatzpunkte identifizieren, über die das Wachstum der Klone und die damit vergesellschafteten negativen Gesundheitsfolgen eingedämmt werden können.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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