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Klimasensitivität der Eiskappe von King George Island, Antarktis - Numerische Simulation ihrer Dynamik und Mächtigkeitsentwicklung mit einem 3D-Fließmodell
Antragsteller
Professor Dr. Manfred A. Lange
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung
Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5325828
Etwa 92,7% der Gesamtfläche (~1.250 km2) von King George Island, Südshetlandinseln, Antarktis, werden von der überwiegend temperierten und stellenweise mehr als 300m mächtigen Eiskappe überdeckt. Aufgrund der Lage in der subpolaren Klimazone und des vorherrschenden maritimen Klimas mit einer Jahresmitteltemperatur von -2,4°C wird die Eiskappe als höchst sensitiv gegenüber sich ändernden Klimabedingungen eingestuft. So lassen sich eine Reihe glazialer Veränderungen, die sich in den während der letzten ~50 Jahre registrierten Meßdaten und Beobachtungen abzeichnen, mit der im Bereich der antarktischen Halbinsel nachgewiesenen regionalen Erwärmung in Zusammenhang bringen. Dennoch ist der Kenntnisstand insbesondere über die gegenwärtige Geometrie, Dynamik und Massenbilanz des Eiskörpers noch sehr unvollständig. Die wesentlichen Ziele des beantragten Vorhabens bestehen deshalb darin, zunächst mit Hilfe eines ggfs. zu optimierenden numerischen 3D-Fließmodells sowohl die Eisdynamik zu simulieren (d.h. die Fließgeschwindigkeit, Spannungsverhältnisse und Temperaturverteilung zu quantifizieren) als auch ein geometrisches Modell der Mächtigkeit der gesamten Eiskappe abzuleiten. Diese Ergebnisse sollen dann genutzt werden, um prognostische Modellstudien der Eismächtigkeitsentwicklung und Eisdynamik für verschiedene mögliche Klimazenarien durchzuführen. Begleitende Sensitivitätsstudien sollen zudem generelle Aussagen zu den Auswirkungen sich ändernder (klimatischer) Randbedingungen auf die glazialen Verhältnisse sowie zur Stabilität und Reaktionszeit der Eiskappe liefern. Die erzielten Resultate und Erkenntnisse werden hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere, ähnlich konditionierte Eiskörper (z.B. Hochgebirgsgletscher außerhalb der polaren Gebiete) diskutiert.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme