Detailseite
MYSTERIT - Kometare Meteorite
Antragsteller
Professor Dr. Elmar K. Jessberger (†)
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5326952
Kometen -immer noch rätselhafte Körper im äußeren Sonnensystem- haben den früheren Zustand des Sonnensystems einschließlich der flüchtigen Komponenten eingefroren. Das wissenschaftliche Interesse an ihnen drückt sich in den außerordentlichen Anstrengungen der Weltraumagenturen aus, sie mit in-situ Experimenten zu untersuchen (Missionen ROSETTA, CONTOUR, STARDUST) bzw. Kometenmaterial zur Laboranalyse zu bringen (Mission STURDUST). Seit langem wird gemutmaßt, daß einige Meteorite Bruchstücke ausgebrannter Kometenkerne seien. Diese Hypothese kann erst jetzt nach den in-situ-Analysen des Kometen Halley 1986 getestet werden. Der beste Kandidat, ein kometarer Meteorit zu sein, ist der ukrainische LL3.1-Chondrit Krymka. Er enthält dunkle, an flüchtigen Elementen (Ag, Ti oder Bi), Graphit sowie organischen Substanzen reiche Einschlüsse. Der Träger dieser komplexen Komponenten heißt MYSTERIT. Die Einschlüsse sind sehr klein und deshalb bisher einer vollständigen Analyse nicht zugänglich. Die Zusammenarbeit mit Dr. V. Semenenko, Kyiv, bietet erstmals die Möglichkeit, große Einschlüsse (einige mm) zu untersuchen. In einer interdisziplinären Studie wollen wir die Struktur ihrer Komponenten, die Elementverteilung, die organischen Substanzen sowie die Isotopenzusammensetzung einiger Schlüsselelemente (H, C, O, N, Mg) messen. Hierzu stehen modernste analytische Methoden mit höchster Empfindlichkeit und höchster Ortsauflösung zur Verfügung. Ziel ist, die Bildung und Geschichte dieser einzigartigen Einschlüsse aufzuklären und ihrer vermuteten Beziehung zu Kometen nachzugehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Ukraine