Project Details
Musiktheorie der Wiener Moderne
Applicant
Professor Dr. Horst Weber
Subject Area
Musicology
Term
from 2001 to 2012
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5328482
Die Wiener Moderne hat nicht nur die Musik, sondern auch die Musiktheorie des 20. Jahrhundert maßgeblich geprägt. Komponisten und Musiktheoretiker wie Arnold Schönberg, Josef Matthias Hauer, Heinrich Schenker und Ernst Kurth haben das Denkmodell des 19. Jahrhunderts, ein Kunstwerk mit einem Organismus zu vergleichen, aufgegriffen und zu je neuen Theoriesystemen entwickelt. Ihre Voraussetzungen im musiktheoretischen ästhetischen Denken des 19. Jahrhunderts, das um 1900 besonders durch Guido Adler als spiritus rector in Wien präsent war, sind ebenso zu untersuchen wie die jeweils spezifische Ausprägung von Kategorien wie Logik, Organismus und Form sowie deren Zusammenhang mit der Theoriebildung der Wiener Moderne in anderen Künsten (Adolf Loos, Karl Kraus) und schließlich ihre nachhaltige Wirkung auf den musiktheoretischen Diskurs seit den 50er Jahren, besonders in den USA. Zu erforschen sind daher zum Beispiel: der problematische Zusammenhang zwischen Dodekaphonie und Serialismus; die weite Verbreitung und Adaption der Lehren Heinrich Schenkers im angelsächsischen Sprachraum und die daraus folgende Etablierung von 'music theory' als akademischer Disziplin. Eine umfassende Sichtung und Aufarbeitung bisher noch nicht oder nur teilweise erschlossener Quellen bildet die Grundlage für eine theoriegeschichtliche Darstellung. Im ersten Bewilligungszeitraum steht das musiktheoretische Denken Arnold Schönbergs im Zentrum.
DFG Programme
Research Grants
