Project Details
"Da kommen wir her ...". Lebenswirklichkeiten und Sterben in der Lippischen Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus während der Zeit des Nationalsozialismus mit Schwerpunkt auf den Jahren 1942 - 1945
Applicant
Dr. Jutta M. Bott
Subject Area
History of Science
Term
from 2001 to 2002
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5329968
Das Leben der Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus ist während der NS-Zeit von einer immer mangelhafteren Versorgung in vielfacher Hinsicht gekennzeichnet gewesen, so dass auch hier ein Hungersterben während der letzten Kriegsjahre stattgefunden hat. Die Situation wurde nicht nur dadurch verschärft, dass die Kosten für Ernährung, Medikamente und Wäsche drastisch gesenkt wurden, sondern auch eine immer größere Zusammendrängung durch die mehr oder minder erzwungenen Gebäudeabgaben an die Wolff´sche Stiftung erfolgte. Die sechs im Lindenhaus behandelten Patienten jüdischer Herkunft sind 194o verlegt und getötet worden. Ebenso weist das Behandlungsschicksal der Zwangsarbeiter und der geistig behinderten Pfleglinge aus der Stiftung Eben-Ezer Besonderheiten gegenüber den anderen Patienten auf. Die Anstalt Lindenhaus ist in Grenzen einen eigenen Weg gegangen, da einerseits Direktor Müller sich in der zentralen Frage der "Sektion zur Tötung" verweigert hat und andererseits der NSDAP-Kreisleiter und stllvertretende Regierungschef, der unangefochtene regionale Machthaber, Adolf Wedderwille, auf eine von ihm herbeigeführte Lösung des Problems setzte. Müllers Nonkonformität und zugleich eine Systemloyalität in Fragen der Anstaltsführung, medizinischen Behandlung und Rassenhygiene sowie Wedderwilles bevorzugte autonome Problemlösung und sein politisches Führungsverständnis zusammen mit dem Stopp der "Aktion T4" und der Notwendigkeit, die Arbeitskraft des einzig
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