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Mikrostruktur und Verformungsverhalten koronarer Stents unter Ermüdungsbeanspruchung
Antragstellerin
Professorin Dr.-Ing. Sabine Weiß
Fachliche Zuordnung
Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung
Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5330406
Stents sind metallische Gefäßstützen, die in koronaren Arterien einer zyklischen Belastung mit etwa 10 Mio. Lastwechseln pro Jahr ausgesetzt werden. Sie müssen 100 bis 700 Mio. Lastwechsel ohne Schädigung bei guter Biofunktionalität ertragen. Aufgrund der Struktur der Stents und der Aufweitung bei der Implantation wird der Werkstoff örtlich unterschiedlich statisch vorgedehnt. Die mechanische und chemische Beanspruchung bei der Ermüdung ist ebenfalls örtlich unterschiedlich. Ziel des Vorhabens ist zunächst die Untersuchung des mechanischen Verhaltens von Stentwerkstoffen und Stents bei zyklischer Beanspruchung in physiologischer Umgebung. Ausgehend von verformungsbedingten Gefügeveränderungen werden die lokalen Dehnungsverteilungen ermittelt und ihr Einfluss auf die Lebensdauer bei gleichzeitigem chemischen Angriff untersucht. Da Stentstreben im Querschnitt weniger als 10 Körner besitzen, kann das mechanische Verhalten nicht kontinuumsmechanisch betrachtet werden. Daher werden im zweiten Schritt Untersuchungen an Ein- und Wenigkristallen aus Stentwerkstoffen durchgeführt, um auf die bei der zyklischen Verformung ablaufenden physikalischen Mechanismen zu schließen. Beim vorzeitigen Versagen der Stents werden Alternativen zur Lebensdauerverlängerung beispielsweise durch gezielte Einstellung bevorzugter Orientierungen erarbeitet. Ein metallkundliches Modell soll langfristig eine Abschätzung der Lebensdauer von koronaren Stents ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr.-Ing. Alfons Fischer