Neue Flüssigkristalle im Grenzgebiet zwischen kalamitischen und bananenförmigen Mesogenen

• Antragsteller: Professor Dr. Horst Kresse
• Fachliche Zuordnung: Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
• Förderung: Förderung von 2001 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5331450

Kalamitische Mesogene können nematische und smektische Phasen ausbilden. Bananenförmige Moleküle ermöglichen aufgrund ihrer Gestalt das Entstehen neuartiger Mesophasen, auch als B-Phasen bezeichnet, die im wesentlichen durch eine polare Ordnung innerhalb der Schichten gekennzeichnet sind. Dies ist ein Grund, weshalb einige B-Phasen antiferroelektrisch schaltbar sind, obwohl die Moleküle achiral sind. Das Projekt ist auf das Grenzgebiet zwischen kalamitischen und bananenförmigen Flüssigkristallen ausgerichtet. Hier erwarten wir Phasen mit interessanten physikalischen Eigenschaften. Verschiedene Synthesekonzepte sollen zu Verbindungen führen, die beim Aufschmelzen sowohl smektische als auch B-Phasen besitzen. Solche Phasenumwandlungen waren bisher nahezu unbekannt, so dass die Synthese geeigneter Verbindungen eine wesentliche Zielstellung ist. Es gibt erste Hinweise, dass sich smektische Phasen, die oberhalb von B-Phasen existieren, durch ungewöhnlich hohe Dielektrizitätskonstanten auszeichnen. Damit ist die dielektrische Spektroskopie die Methode der Wahl, um das dynamische und statische Verhalten von molekularen und kollektiven Effekten zu erfassen. Für das Verständnis der Phasenstrukturen ist weiterhin die umfassende Charakterisierung ausgewählter Verbindungen durch röntgenographische und elektrooptische Untersuchungen sowie durch NMR-Messungen in den verschiedenen Mesophasen vorgesehen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professor Dr. Wolfgang Weißflog